Dienstag, 6. März 2012

Teil 67

Als wir dann nach 5 Minuten in das Anschließende Café gingen, dauerte es nicht lange bis sich weitere zwei Jungen zu uns gesellten. Als ich die zwei Jungen schon das erste Mal auf uns zu kommen sah, hatte ich ein recht eigenartiges Gefühl. Nachdem wir uns alle in eine Ecke setzten stellte uns Austin freundlicher Weise seine zwei Kumpels vor. Der eine hieß Justin und der andere wurde uns unter Nicki vorgestellt. Nach einiger Zeit zog ich mich immer mehr aus den Gesprächen raus, denn dieses eigenartige Gefühl wollte nicht verschwinden. Ein klingen riss mich aus meinen Gedanken. Währenddessen Justin an sein Handy ging, sah mich Mare fragend an. Als ich daraufhin keine Reaktion zeigte, fragte sie, was los sei. Ein leises 'Nichts' war alles, was ich raus brachte und Mare sah mich nun besorgt an. Bevor sie aber noch etwas sagen konnte hatte Justin bereits das Wort ergriffen.
'Hey, das war grad´ Maik, ein guter Freund von...' zögernd sah er Austin an, ehe er weitersprach. '...uns. Er wollte vorbei kommen, das ist doch okay, oder?!' Erneut sah mich Mare an, doch diesmal wartete sie meine Reaktion gar nicht erst ab.
'Naja, einer mehr oder weniger, ist doch jetzt auch egal.' Wir mussten dann auch nicht lange warten, bis Maik auftauchte. Als ich sein Gesicht sah, erinnerte es mich an jemanden, den ich schon irgendwann einmal getroffen hatte. Erst jetzt merkte ich, wie mein Blick , ziemlich auffällig, zwischen Maik und Justin hin und her huschte. Plötzlich fiel es mir ein. Woher ich ihn kannte. Das merkwürdige Gefühl. Alles ergab jetzt einen Sinn.
Die Zugfahrt nach Hause ~ die Gruppe Jugendlicher ~ Julian ~ wie ich ihn -gerettet- hatte.
Justin, das Gefühl das ich hatte, war wegen ihm. Er war einer der Typen, die sich aber im Hintergrund hielten, als die ganze Geschichte mit Julian passierte. Und Maik?! Er war es, der Julian anmachte. Zwar war nichts weiter gesehen, aber schließlich weiß man ja auch nicht, was in den Köpfen anderer Menschen vorgeht. Schon gar nicht bei solchen, die völlig besoffen irgendwelche Leute, wegen einer Lappalie, anpöbelten. Diesmal war es Austin der mich aus meinen Gedanken riss.
'Ist alles in Ordnung mit dir?' Noch völlig abwesend antwortete ich schon mechanisch.
'Ja, alles gut. Ich glaub, ich brauch nur ne´n bisschen frische Luft.' Ruckartig stand ich auf und lief in Richtung Ausgang. Was die anderen dachten war mir in dem Moment gleichgültig. Ehe ich auf dem Parkplatz ankam, hörte ich meinen Namen rufen.
'Kannst du mir mal bitte verraten, was das grad´ war?' Mare sah mich irritiert an.
'Ich brauchte frische Luft. Außerdem, aaaach egal. Du... Du kannst ruhig wieder rein gehen, ich komm gleich wieder.'
'Nein! Sag mir erst, was mit dir los ist! Und sag nicht, es ist nichts. Ich kenne dich inzwischen lange genug um zu wissen, dass etwas ist, also erzähl schon.' Anstatt auf sie einzugehen betrachtete ich den leeren, jetzt schon dämmernden Himmel.
'Ich warte.' Sie klang leicht genervt.
'Es ist eigentlich nur, dass ich jemanden wiedererkannt habe...'
'Und deswegen haust du ab?'
'Vielleicht war es keine angenehme Begegnung?!'
'Okay?!' Fragend sah sie mich wieder an.
'Könntest du, wenn es irgendwie möglich ist, weniger in Rätseln sprechen?'
'Natürlich kann ich das.'
'...und?'
'Na gut, wenn du´s unbedingt wissen möchtest...'
'Ja möchte ich. Also los, ich bin gespannt.'
'Gut. Also als ich Justin sah, hatte ich schon sofort so ein eigenartiges Gefühl, wusste aber nicht, was ich damit anfangen sollte. Doch jetzt als ich auch noch Maik sah, war mir sofort alles klar. Ich hatte Justin, sowohl auch Maik schon Mal getroffen. Im Zug! Als ich auf dem Weg nach Hause war. SIE waren es, die im Zug mit ihren tollen Freunden da die ganze Zeit rumgeschrien haben! Und Maik war es, der Julian so... dumm angemacht hatte.' Den Schluss vollendete ich ruhig, als wäre das, was dort passiert war, normal. Ich konnte nicht abschätzen was Mare grade dachte, doch ich wusste, sie hatte alles verstanden, was ich ihr grade erzählt hatte. Nach einigen Minuten, die sie einfach nur da stand und überlegte, antwortete sie.
'Maik soll das gewesen sein? Bist du dir wirklich sicher?'
'Ja 100%. Das Gesicht, werde ich nie vergessen.'
'Und was ist mit Nicki? War er auch einer der Freunde die im Hintergrund geschrien haben?' Irritiert sah ich sie an.
'Nicki? Nein. Was? Wie... wieso Nicki?'
'Naja, hätte ja sein können, die kennen sich ja alle so.' Da musste auf jeden Fall mehr dahinter stecken.
'Ehm... Kann es sein, dass du Nicki irgendwie gut oder toll findest?' Ein lächeln umspielte meine Lippen.
'Was? Nein! Wie kommst du den darauf?'
'Naja, ich war zwar öfter so... weiß ich nicht Geistesabwesend, aber ich hab schon alles mitbekommen, was da so... passiert ist.'
'Da ist gar nichts passiert!'
'So mein ich das ja nicht. Eher so passiv, dieser Blick, wie du ihn beobachtest... Du kannst mir das ruhig sagen, ich mein, ich kenne dich jetzt auch lange genug um zu wissen, wie du tickst.' Lachend zog ich sie wieder in Richtung Eingang.
'Du sagst nichts, ja? Keinem nicht mal ´ne Anspielung oder so was, versprich es!'
'Ja, ja ist okay. Ich verspreche es.' Erst jetzt, als sie die Sicherheit hatte, stimmte sie in mein Lachen mit ein.

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