Montag, 31. Oktober 2011

Teil 46 - Richtige Entscheidung?

Basti nahm mir die Entscheidung ab, indem er die Wahrheit sagte.
'Als ich zu ihr ins Hotel bin, wurde mir gesagt, dass die nicht mehr da sei, da war mir klar, dass sie nach Hause ist. Also bin ich zum Bahnhof und hab sie davon abgehalten.' Stille. Keiner sagte was. Erneutes schweigen. Was dachte sie jetzt? Was würde sie sagen? Mein Herz pochte. Und dann, die Antwort. Ein Wort.
'Okay.' Sie betonte es mit meinem mir fremden Unterton. Ich konnte ihn nicht deuten. Und genau das war es. Mein Zeichen. Genau jetzt musste ich gehen. Nach Hause, sofort! Ich konnte nicht bis zum morgen warten. Wo war mein Koffer? Unten! Also konnte ich problemlos weg. Zwar dämmerte es schon draußen, doch das machte mir nichts.
'Ehm, ich lass euch dann mal kurz allein.' Eine kurze Handbewegung in Richtung Tür.
Ein leises 'Warte!' kam von Basti, aber ich tat so, als würde ich es nicht hören. Jetzt war ich aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Würde er mich wieder aufhalten, wenn er wüsste, was ich vorhatte? Ich weiß es nicht. Also nutzte ich die Zeit. Im Wohnzimmer fand ich Margit. Was sollte ich ihr sagen? Wie sollte ich es sagen? Ohne über die Worte nachzudenken fing ich einfach an.
'Margit? Ich wollte mich verabschieden, ich fahr doch noch heute nach Hause.... und deswegen wollte ich mich auch bedanken...' Jetzt unterbrach sie mich.
'Ist was passiert? Ich hab ja schon mitbekommen, dass du vorhin geweint hast, ist es deswegen? Brauchst dich nicht zu bedanken, ich mag dich und freue mich, wenn du hier bist.'
'Nein, es ist nichts passiert. Ich weiß ja nicht was Sebastian dir erzählt hat, aber ich hätte nicht hier her kommen dürfen, aber egal. Ich hoffe wir sehen uns bald nochmal.'
'Willst du nicht wenigstens noch was essen?' Essen, stimmt. Wir wollten noch essen, aber dafür hatte ich keine Zeit mehr.
'Nein, danke. Ich muss mich jetzt auf den Weg machen.'
'Na gut. Ich hol grade noch die Autoschlüssel.' Was? Wieso das?
'Bitte?'
'Ich fahre dich natür...' schnell unterbrach ich sie.
'Nein,nein, nein. Kommt überhaupt nicht in Frage. So weit ist es nicht.' Doch sie behaarte weiter darauf.
'Keine Widerrede.' Wie nett sie doch war. Also nahm ich meinen Koffer und wir gingen zusammen durch die Tür nach draußen. Am Bahnhof angekommen, bedankte ich mich erneut bei ihr.
'Soll ich noch mit zum Gleis kommen?' Sie lächelte mich an.
'Musst du nicht, nein. Keine weiteren Umstände!' Sie lachte.
'Das sind keine Umstände, mach ich gerne.'
Am Schalter saß ein junger Mann, ich fragte ihn wann der nächste Zug fuhr. Und ich hatte Glück. Der nächste kam schon in 10 Minuten. Er war auch der letzte für heute. Am Gleis angekommen steuerte ich auf eine Bank zu. Nach kurzer Zeit hörten wir den Zug und ich umarmte Margit zum abschied. Der Zug fuhr mit quietschenden Bremsen in den Bahnhof ein.
'Ruf bitte an, wenn du zu Hause angekommen bist, ja?'
'Mach ich.'
Ein letztes Lächeln.
Und ich verschwand im Zug. 

Sonntag, 30. Oktober 2011

Teil 45 - Besucher zum falschen Zeitpunkt.

Statt einer Antwort, folgte schweigen. Was sollte ich nun machen? Warten? Gehen? Oder sogar doch nach Hause fahren? Regungslos saßen wir auf seinem Bett, keiner sagte was. Diese Stille machte mir, so dumm es auch klang, angst. Kurze Zeit später, fand er dann endlich seine Sprache wieder. Ich lies meinen Blick auf ihm ruhen. Auch er sah mich an, aber dieser Blick, den er mir zu warf, hatte ich noch nie zu vor gesehen. Weder bei ihm, noch bei jemand anderem.
'Was denkst du?' Ich musste einfach dieses schweigen brechen. Wieder folgte keine Antwort, doch er senkte den Kopf und sah jetzt nicht mehr mich, sondern den Boden an.
'Ich weiß auch nicht...' Völlig verwirrt wartete ich darauf, dass er seinen Satz beendete. Doch vergebens. Stattdessen sah er mich jetzt wieder an.
'Ich muss dir auch was sagen.'
'Okay, ich hör dir zu... schon die ganze Zeit.' Meine Lippen umspielten ein lächeln.
'Ja. Ja ich weiß. Also, ich hätte es dir schon vor vielen Wochen sagen können, aber ich war mir nicht sicher...' Ich versuchte jetzt nicht zu denken, sondern einfach nur zu zu hören, doch das klappte auch nicht immer.
'Nicht sicher?! Ehm, Basti...' Schnell unterbrach er mich.
'Ich bin noch nicht fertig. Erklärung wäre gefolgt, wenn du mich nicht unterbrochen hättest.' Auch bei ihm bildete sich jetzt ein flüchtiges lächeln.
'Entschuldigung... Ich sag jetzt nichts mehr, bist du fertig bist. Versprochen.'
'Gut. Also. Erinnerst du dich an unser erstes `Treffen´?' Er sah mich fragend an, doch ich hatte doch grade versprochen, nichts mehr zu sagen, bis er fertig war? Und das war er doch nicht, oder?!
'Bist du fertig?' Irritiert sah er mich an.
'Nein!'
'Warum redest du dann nicht weiter?'
'Ich fragte dich was?'
'Und ich versprach dir vorhin, nichts mehr zu sagen bist du fertig bist.' Ich musste lachen.
'Entschuldigung. Ja. Ja natürlich erinnere ich mich, dein Auftritt, also das davor. Du weißt schon. Wie könnte ich das jemals vergessen?' Jetzt breitete sich ein Lachen auf seinem Gesicht aus.
'Gut. Also als ich...' Erneut wurde er unterbrochen, diesmal aber nicht von mir, sondern von dem Klopfen an der Zimmertür. Sofort verschwand sein Lachen wieder. Unsre Blicke richteten sich der Tür. Ein kurzes 'Her rein' und die Tür öffnete sich. Ein Kopf, dessen Gesicht ich nur zu gut kannte, kam zum Vorschein. Verwirrt blickte das hübsche Gesicht zwischen mir und Basti hin und her. Eigentlich wusste ja keiner, außer Basti und seine Eltern, dass ich noch hier war.
'Ehm, stör ich?' Ein Blick zu Basti. Er wollte grade antworten, sein Blick gefiel mir nicht, also entschied ich mich, ihm zuvor zu kommen.
'Nein, nein gar nicht.' Antwortete ich schnell. Jetzt sah ich Basti nicht an. Zu viel angst vor einen eventuellen bösen Blick. Ich stand auf und ging jetzt auf Chantal zu, um sie zu umarmen. Was sollte ich ihr sagen, wieso ich noch hier war? Sollte ich sie anlügen? Aber was, wenn sie rausbekam das es anders ist. Das würde sie verletzten. Genauso wie alles andere was ich tat. Was jetzt? Sollte ich sie mit der Lüge verletzten? Oder doch lieber mit der Wahrheit?
'Wieso bist du hier?' Natürlich, diese Frage interessierte sie am meisten. Es war jetzt kein Kampf zwischen Kopf und Herz. Nein, jetzt ging es um mehr. Mein Gewissen. Lüge oder Wahrheit? Weh tun würde ich ihr so oder so. Bevor ich auch eine Entscheidung zwischen Lüge oder Wahrheit treffen konnte, kam jetzt Basti zu Wort. Mein Herz schlug schnell und laut. Konnten sie es schlagen hören? Weitere Gedanken wurden nun, durch die nächste Handlung, unterbrochen. 

Samstag, 29. Oktober 2011

Teil 44

Das konnte doch nicht sein. Noch vor ein paar Wochen war alles in Ordnung und jetzt? Ich fühlte mich schrecklich. Ich hatte Chantal als Freundin nicht verdient, auch Sebastian nicht, niemanden. Wieso musste ich mich in den Jungen verlieben, von dem ich wusste, dass Chantal ihn liebte? Das Herz fragte nicht nach wem, was, wie oder ob. Es war so. Ich konnte zwar gegen meine Gefühle ankämpfen, aber es brachte nichts, nichts bis jetzt und würde es auch nie. Ich spürte eine Hand auf meinem Rücken. Jetzt hob eine Hand mein Gesicht an, Bastis. Durch mein ständiges schluchzten, verstand er mich wahrscheinlich nicht richtig, aber trotzdem versuchte ich es.
'Es tut mir leid, alles. Ich hätte dir nichts sagen sollen, nie. Nie hätte ich mit dir darüber reden dürfen. Ich hätte nie herkommen sollen.'
'Darüber reden wir gleich. Steh erst mal auf, ja?' Auch wenn ich nicht wollte, stand ich auf. Doch was sollte ich tun? Erneut legte ich mein tränen überströmtes Gesicht in meine Hände.
'Sieh mich an.' Seine Stimme war nur ein leises flüstern. Zögernd sanken meine Hände. Durch den Tränenschleier sah ich ihm in die Augen. Bildete ich mir das ein, oder hatte er wirklich Tränen in den Augen? Ich umarmte ihn. Sein wundervoller Geruch, den ich so mochte, lies die Wirklichkeit, in meinem Kopf weit nach hinten rutschen, so dass ich sie für einen Moment lang vergaß. Ich wollte ihn nicht wieder los lassen. Ich hätte Stunden mit ihm Arm in Arm dort stehen können. Durch eine Stimme, die von seiner Mutter kam, wurde ich sofort wieder in die Realität zurück genommen. Ein letztes 'Es tut mir leid.' bekam ich her raus. Ich meinte es wirklich so. Und viel zu schnell löste ich mich aus dieser Umarmung. Wieder rief seine Mutter, dass das essen fertig sei.
'Wir sollten wohl rüber gehen, bevor sie uns gleich holen kommt.' Mit einem gekünstelten lächeln wollte ich in Richtung Küche, doch er hielt mich auf.
'Wir gehen jetzt nicht essen.' Verwirrt sah ich ihn an.
'Was? Wieso denn nicht, deine Mutter...' bevor ich den Satz beenden konnte zog mich Basti an der Hand in Richtung Küche. Nun doch essen? Oder auch nicht, an der Tür blieb er stehen und sagte seiner Mutter, dass wir später essen würden. Und ohne ein weiteres Wort führte er mich in sein Zimmer. Es war wohl das beste. Reden. Aber worüber? Schweigend setzten wir uns auf sein Bett.
'Melissa.' begann er. 'Es war richtig, dass du mir das gesagt hast. Und erst recht, dass du hier her gekommen bist. Das Chantal...' er machte eine Pause, als müsste er nach den richtigen Worten suchen. '...in mich verliebt ist, dass hab ich mir irgendwie... schon gedacht. Ich hab es geahnt. Und ich hätte sowieso bald mit ihr darüber reden müssen.' Verwirrung.
'Du wusstest es?'
'Nein! Ich hab es geahnt...' Ich war Sprachlos. Er hatte es geahnt.
'Mhm.' Was sollte ich auch anderes sagen?
'Ich liebe Sie aber nicht.' Ein Gedanke. Als ob das die ganze Sache ändert.
'Leicht.'
'Was?!'
'Das ändert die Sache... etwas.' Wie..? Konnte er jetzt Gedanken lesen? Aber das würde auch nichts helfen. Wir hatten ein ziemlich großes Problem, Telepathie würde da nicht viel nützen.
'Die Situation ist immer noch die Gleiche. Also was ändert es bitte die Sache?'

Montag, 24. Oktober 2011

Teil 43 - Erklärung.

An dem richtigen Haus angekommen, zögerte ich noch einmal kurz. Schrecklich wie ich meine festgelegten Entscheidungen immer wieder hinterfragte, aber es stand auch viel auf dem Spiel. Doch ich hatte mich entschlossen. Ich klingelte und wartete. Jetzt öffnete mir jemand. Es war seine Mutter. Freundlich begrüßte sie mich und bat mich direkt hinein. Hinter mir schloss sich die Tür sofort wieder und Margit führte mich in die Küche. Sie war beim Kochen und Sebastian war nicht zu sehen, ich konnte ja auch später noch mit ihm reden.
'Kann ich Ihnen helfen?' Verwirrt drehte sie sich zu mir um. Hatte ich was falsches gesagt?
'Wieso so förmlich?' Sie lachte. ''Kann ich dir helfen' ist völlig in Ordnung und sowieso ich bin Margit.' Sie reichte mir ihre Hand rüber. Auch ich lachte und nahm ihre Hand.
'Okay. Melissa. Und darf ich dir helfen?'
'Natürlich darfst du.'
Schnell ging ich rüber zum Waschbecken und wusch mir die Hände. Jetzt hörte ich eine Stimme.
Die Stimme und ihr Besitzer kamen jetzt durch die Tür.
'Mama, hast du...' Er unterbrach, als er mich sah.
'Hey.' War das einzigste, was ich im Moment zu Stande brachte.
Verdutzt sah er mich an. 'Hallo. Was machst du …' Ich lies ihn nicht aussprechen. Stattdessen ging ich auf ihn zu und zog ihn wieder zur Tür. 'Wir müssen reden.'
'Achja?'
'Ja. Wir müssen.' Ich betonte jedes einzelne Wort und es gelang mir. Besser als ich gedacht hätte.
Ich drehte mich noch einmal kurz zu Margit um. 'Entschuldige uns kurz.'
'Ist schon Okay, lasst euch Zeit.' Sie lächelte und damit zog ich ihn weiter ins Wohnzimmer, der Ort, wo wir vorhin schon einmal gesessen hatten.
'Okay und worüber?' fing er das Gespräch wieder an.
'Über vorhin... Also setzt dich, das Gespräch wird etwas länger dauern.' Verwirrt sah er mich an. Ich setzte mich und zog ihn neben mich.
'Ich hab nachgedacht.'
'Mhm.'
'Sebastian, hör zu. Du musst wissen, dass mir diese Entscheidung, dir das hier jetzt alles zu erklären, nicht leicht viel und eigentlich kann ich es immer noch nicht glauben, dass ich das jetzt tue aber du bist mir, die kurze Zeit hier, ziemlich ans Herz gewachsen und möchte dich eigentlich... Nein. Ich möchte dich nicht verlieren. Aber... Oh Gott. Also es ist absolut nicht einfach für mich. Ich hoffe ich mache hier das Richtige.' Er wollte was sagen, aber ich legte meinen Finger auf seine Lippen. 'Sag nichts. Ich bin noch nicht fertig...' Okay, jetzt oder nie. Einatmen – ausatmen.
'Als ich noch nicht hier war, hab ich ja öfters mit Chantal telefoniert und sie hat mir halt immer erzählt wenn ihr euch getroffen habt und alles.' Ich merkte wie sich meine Augen mit Tränen füllten. Doch jetzt ließ ich es geschehen, es war mir egal, ich wollte ihm einfach nur noch die Wahrheit sagen.
'Chantal verzeih mir' sagte ich mehr zu mir selbst, doch nicht überhörbar für ihn.
'Und das was jetzt kommt, ist der Grund, warum ich mich die ganze Zeit so dämlich verhalten hab. Chantal sagte mir, im Vertrauen, dass..' Jetzt lief ein Bach aus Tränen meine Wangen hinunter. '...dass sie dich liebt.' Nach einer etwas längeren Pause fuhr ich fort. '...ich hoffe du verstehst jetzt. Ich bin so eine schlechte Freundin. Ich habe den Jungen geküsst den sie liebt! Ein nie wieder gut zu machende Handlung und dann? Ich erzähle das weiter, was sie mir im Vertrauen erzählt hat, wieder ein schrecklicher Fehler. Ich bin eine Egoistin. Das hätte ich nie, nie von mir gedacht, dass ich so bin.' Dieser Einblick in mich, lies mich jetzt richtig losheulen. Ich wand mich von ihm ab. Er sollte mich nicht so sehen. Mich nicht so erleben. Ich musste gehen. Er bat um einen Tag, den blieb ich noch hier, aber morgen würde ich nach Hause fahren, ich hatte hier genug Schaden angerichtet. Ich sollte aufhören mich selbst zu bemitleiden. Ich hatte mir den Scheiß selber eingebrockt. Ich drehte mich erneut zu ihm um. Regungslos saß er dort und schaute aus dem Fenster, in Gedanken versunken, auf irgendetwas in der Ferne. Ich erhob mich, das dazu führte, dass sein Kopf in meine Richtung wand.
'Entschuldigung, ich hätte es dir nie erzählen dürfen. Sofort heute morgen nach Hause fahren müssen. Ich sollte jetzt besser gehen.' Es kamen immer und immer wieder neue Tränen, auch wenn ich dagegen ankämpfte, konnte ich sie nicht verhindern.
'Neeeein. Nein. Bleib. Es ist gut, dass du mir das erzählt hast, auch wenn ich dich verstehe, hättest du mir das alles sagen können. Ich werde mit Chantal reden....' Sofort unterbrach ich ihn.
'NEIN! Das wirst du nicht tun, du kannst nicht mit ihr reden. Bitte...' Doch bevor ich weiter reden konnte, überkam mich ein lautes schluchzen und ich sank langsam auf den Boden. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
Hallou :)
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Find ich guuut! :D
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Oke, oke. Das wars dann fürs erste von mir.
Später komm ich nochmal, aber dann "nur" mit einem neuen Teil :P
Bis dann...
Melissa.<3

Samstag, 22. Oktober 2011

Teil 42 - Schwierige Entscheidung.

Ich wartete einen Augenblick mit meiner Antwort. Sollte ich ihm es wirklich erzählen? Ich wendete mich von ihm ab, um nach Worten zu suchen. Worte die mir halfen ihm zu erklären, dass ich es ihm nicht sagen konnte. Es ging nicht. Meine Freundschaft zu Chantal war mir zu wichtig. Es klingt so, als ob er mir nicht wichtig wäre. Aber das Gegenteil war der Fall. Ich mochte ihn sehr, vielleicht zu sehr. Aber das wiederum durfte ich auch nicht. Chantal liebte ihn und es könnte eine Chance für sie geben. Also drehte ich mich langsam wieder um.
'Hör zu, Basti...' begann ich. Ich vermied es, ihn in die Augen zu sehen.
'Es gibt Dinge, die kann ich dir einfach nicht erzählen... Nicht weil ich dir nicht vertraue, sondern weil ich es einfach nicht kann. Ich würde es dir erzählen, aber... Ich bin jetzt schon eine schlechte Freundin und wenn ich das erzähle... Oh mein Gott. Ich rede hier so ein dummes Zeug, ich verlange nicht von dir, dass du das verstehst, aber ich kann nicht, ich würde wenn ich dürfte.'
Jetzt sah ich ihn an, flehend, in der Hoffnung er würde mich verstehen und nicht weiter nachfragen.
Und es half. Er sagte nichts. Er sah mich nur an, mit einem, mir nicht zu deutenden, Blick. Ich wollte das er redete, wissen was er dachte. Doch es kam nichts. Ich kam mir sofort schrecklich vor.
Ich war hier um mit ihm zu reden und was mach ich stattdessen?
'Kannst du bitte, irgendwas sagen?' Meine Stimme war ziemlich brüchig und da ich noch sehr leise sprach, wusste ich nicht, ob er irgendetwas gehört hätte.
'Was soll ich noch sagen?' Er versuchte zu Lächeln, doch es gelang ihm nicht. Was sollte ich jetzt sagen oder machen? Hab ich ihn damit verletzt? Mochte er mich noch? Sollte ich gehen? Zurück zum Bahnhof? Bestimmt würde heute noch ein Zug nach Hause fahren. Ruckartig stand ich auf. Ich musste raus, raus aus dem Zimmer. Ich brachte Luft, musste Nachdenken. Als ich grade raus wollte, wurde ich schon wieder zurückgehalten.
'Bitte geh nicht.' Flehend sah er mich an. Ich sah ihn an und ging einen Schritt auf ihn zu. Ich beugte mich zu ihm runter, um ihn zu umarmen. Jetzt füllten sich meine Augen mit Tränen. Und eine nach der anderen, suchten sie sich den Weg nach draußen. Mir liefen sie, wie ein Bach, über die Wangen und tropfen zum Schluss auf sein T-shirt. Als ich das bemerkte, richtete mich langsam auf, dabei flüsterte ich leise 'Es tut mir leid.' in sein Ohr und ging. Diesmal hielt er mich nicht zurück. Ich ging durch die Tür und auf den Hof, dort blieb ich stehen. Schnell drehte ich mich um, um wieder zurück zu gehen. Einen Schritt... und ich blieb wieder stehen. Nein, ich musste jetzt erst einmal weg. Wieder drehte ich mich um und lief die Straße entlang. Schneller und immer schneller, weiter und immer weiter. Auf einmal blieb ich abrupt stehen. Ich setzte mich auf den Straßenrand und atmete tief ein und aus. Was sollte ich jetzt tun? Er war nicht glücklich über meine Antwort, das ist klar. Aber konnte ich das Chantal antun? Okay, ja, ich sag es ihm! Dann geh ich. Und naja, kann doch auch sein, dass ich ihnen damit helfe? Wenn Basti weiß, dass Chantal ihn liebt, vielleicht geht er dann auf sie zu und wenn er sie auch liebt, kommen sie zusammen. Auf meine Gefühle, durfte ich keine Rücksicht nehmen, schließlich hatte ich schon etwas unverzeihliches getan. Ich hätte ihn nie küssen dürfen. Aber gut. Ich beschloss mich wieder auf den Rückweg zu machen. Dort begegnete mir fast keiner, nur so ein paar Leute in meinem Alter, aber die nahm ich nicht weiter wahr.  

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Teil 41 - Ungeklärte Fragen.

Letzten Endes siegte mein Herz und ich entschied mich da zu bleiben, aber auch wirklich nur diesen einen Tag. Vielleicht ist es sogar gut, denn so könnten ein paar meiner offenen Fragen geklärt werden. Ich ging, immer noch mit meinem Koffer im Schlepptau, zurück zu der Bank, auf der ich eben gesessen hatte, als ich auf den Zug wartete und setzte mich dort hin. Still folgte Basti mir und setzte sich neben mich. Doch was sollte ich sagen? Ich wusste es nicht. Wie sollte ich das Gespräch beginnen? Schweigeminuten folgten. Diese nutze ich, um das Gespräch halbwegs zu planen. Eine Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Die Stimme gehörte einer Frau, die durch die Lautsprecheranlage, eine Verspätung von einem Zug ankündigte. Mit meinem Blick grade aus gerichtet, platze ich mit der erst besten Frage heraus.
'Woher wusstest du wo ich bin?' Ich sah ihn nicht an, sondern hielt meinen Blick weiterhin auf etwas, in der Ferne, gerichtet.
'Vielleicht sollten wir zuerst zum Parkplatz, meine Mutter wartet dort...' Jetzt stand er auf und hielt mir seine Hand hin.
'Was? Deine Mutter?' Etwas verwirrt stand ich auf.
'Du bist unglaublich.' Wir gingen schweigend zurück durch die Halle und auf den riesigen Parkplatz. Dort steuerte er sofort das Auto seiner Eltern an. Eigentlich wollte ich eher zu Fuß gehen, aber jetzt war ja seine Mutter sowieso da. Im Auto fuhren wir wieder zurück. Moment! Super. Jetzt fuhr ich da hin, wo ich nicht so schnell noch einmal hin wollte. Zu Basti nach Hause. Zu spät. Nun konnte ich es nicht mehr ändern. In mir kam andauernd die Frage auf, ob es wirklich richtig war, noch hier zu bleiben. Ich war mir nicht mehr sicher. Wo würde ich die Nacht schlafen? Super Melissa. Mal wieder nicht richtig nachgedacht. Nachdenken – Handeln. Was war so schwer daran? Aus dem Fenster heraus sah ich, dass es bereits in strömen regnete. Bevor ich schließlich noch weiter Nachdenken konnte, hielt das Auto auch schon wieder. Bastis Mutter verabschiedete sich schon gleich wieder, weil sie noch ein paar Sachen besorgen wollte. Schnell gingen wir rein. Was würde nun kommen? Reden mussten wir alle mal. Um meinem Kopf und den ungeklärten Fragen dort drin, endlich Klarheit zu schaffen, begann ich das Gespräch erneut mit der gleichen Frage, nur die Betonung änderte sich etwas, es klang weicher.
'Basti...' Und auch leiser. 'Woher wusstest du wo ich bin?' Wieder antwortete er nicht direkt.
'Wollen wir uns nicht erst hinsetzten? Ich glaube, das Gespräch dauert etwas... länger.'
'Na gut.' Wir setzten uns schließlich ins Wohnzimmer. Neugierig sah ich ihn an.
'Also?!'
'Ich wusste es nicht. Nicht wirklich. Ich hatte Chantal kurz getroffen, wir wollten uns nochmal treffen, mit dir. Und naja, dann war ich in dem Hotel, die haben mir gesagt du wärst schon weg. Und wo solltest du sein? Du kennst hier keinen außer Chantal und mich. Da weder sie noch ich was wussten und du ja eigentlich wieder nach Hause wolltest, dachte ich das du da sein musst!'
'Klingt... logisch.' Das war es wirklich. Und jetzt? Eigentlich hatte ich noch ein paar Fragen, doch wo waren sie jetzt?
'Warum hast du nichts gesagt? Warum wolltest du einfach zurück?'
'Ich fands als die beste Lösung.'
'Die beste Lösung für was?' Oh nein. Ich konnte ihm es doch nicht sagen.
'Sorry, vielleicht sollte ich erst Nachdenken, bevor ich antworte, passiert mir öfter.' Was redete ich da?
'Sag mir doch endlich was los ist. Dann ist alles viel... leichter.' Die Worte klangen lange in meinem Kopf. Sollte ich ihm erzählen, was los ist? Ja. Nein. Oder doch? Würde ich damit meine Freundschaft zu Chantal aufs Spiel setzten?

Montag, 17. Oktober 2011

Teil 40 - Kopf vs. Herz.

Die eigentlich kurze Zeit zog sich ewig. Dann fing es auch noch an, etwas zu regnen, aber zum Glück nicht viel, außerdem würde ich ja gleich in dem warmen Zug nach Hause sein. Um die Zeit schneller um zu bekommen, nahm ich mein Headset aus der Tasche, damit ich Musik hören konnte. Das half ziemlich gut und so blieben auch meine dämlichen Gedanken fern. Auf dieser Ampel sah ich, dass mein Zug jeden Moment kommen müsste, also stand ich schon mal auf. Jetzt hörte ich ihn auch schon. Jetzt standen auch andere Passagiere auf, die sehr wahrscheinlich auch mit diesem Zug fahren wollten. Nun konnte ich ihn auch sehen, schnell ging ich das kurze Stück zu dem weißen Streifen. Ein seltsames Gefühl lag in meinem Bauch. War es richtig, dass ich einfach fuhr? Irgendwem irgendwas zu sagen? Ja, ja war es. Ich brauchte mir nichts anderes einzureden. Ich hätte erst gar nicht hier her kommen sollen. Dann hätte ich auch nicht dummes Zeug machen können. Der Zug fuhr jetzt in den Bahnhof ein. Der Wind, der durch die hohe Geschwindigkeit aufkam, wirbelte durch meine Haare. Mit quietschenden Rädern kam der Zug nun endlich zum stehen. Es waren nicht viele Leute, die hier ausstiegen.
Plötzlich hörte eine Stimme. Naja, nichts außergewöhnliches, schließlich waren hier viele Leute, aber diese Stimme kam mir so seltsam bekannt vor. Bevor ich in den Zug stieg, drehte ich mich noch einmal um. Und dann sah ich die Person, dessen bekannte Stimme ich eben gehört hatte. Basti. Was machte er hier? Woher wusste er wo ich war? Warum ist er hier her gekommen. In meinem Kopf 100 von Fragen. Mein Herz begann sich zu überschlagen. Sollte ich einfach in den Zug steigen und weg fahren? Basti hatte ich bereits verletzt, doch er kam jetzt hier her, aber warum? Mir blieben nur wenige Minuten, die sich aber wie Stunden anfühlten. Was tun? Unfähig mich zu bewegen und Hunderte von Stimmen im Kopf stand ich da. Ahnungslos. Ohne, dass ich hätte irgendwie Reagieren können, zog Basti mich von diesem Zug weg.
'Wieso bist du hier? Warum willst du fahren?' Ich musste einfach nach Hause fahren. Ich hatte keine andere Wahl.
'Lass mich, bitte. Ich hätte nicht her kommen sollen. Dass ich jetzt fahre, ist die einzig Richtige Entscheidung. Hörst du, ich kann nicht anders. Ich habe keine andere Wahl.' Die letzten Worte betonte ich, so gut ich konnte, in der Hoffnung, dass er mich los lassen würde.
'Nein.' Ein einzelnes Wort, dass mich aus der Fassung brachte. Er hatte es ganz locker gesagt. Ein einfaches Nein. Fast schon komisch. Aber auch nur fast. Der Zug setzte sich langsam in Bewegung.
'Sebastian. Bitte.' Ich schrie fast. Warum ich so energisch war, weiß ich selbst nicht.
'Du kannst jetzt nicht gehen. Bitte bleib. Nur noch den Tag hier, dann kannst du fahren, wenn du noch willst.' Wieso macht er es mir so schwer. Ich würde gerne bleiben, aber ich musste doch nach Hause, ich konnte doch nicht länger hier bleiben. Chantal. Sie hätte Basti küssen sollen, nicht ich. Was sollte ich jetzt tun? Ich konnte doch sein Bitten nicht einfach ignorieren. Kopf vs. Herz. Hier bleiben und meinem Herz eine Chance geben oder fahren und tun was mein Kopf für Richtig empfindet? 

Teil 39 - Rückweg.

Als wir jetzt an seinem Haus ankamen, dachte ich, dass wir uns jetzt verabschiedeten und ich alleine zurück zum Hotel gehen würde. Das war mir ziemlich recht. Desto weniger Zeit ich mit ihm verbringen würde, desto besser. Doch ich hatte mich da ein bisschen geirrt. Als wir dann vor dem Haus standen, sprach keiner. Warum war das alles so? Ich hätte heulen können, doch ich hielt mich zurück. Ich konnte nicht schon wieder vor Basti heulen. Was sollte ich machen? Genau jetzt, entschied ich mich auf jeden Fall morgen nach Hause zu fahren.
'Naja.' begann ich. 'Ich geh dann... Wir sehn uns.' Grade als ich mich umdrehen wollte, um zu gehen, wurde ich an meinem Arm festgehalten. Sofort drehe ich mich wieder um. Ich versuchte so böse wie möglich zu schauen, doch es gelang mir nicht. Konnte man überhaupt sauer auf diesen wundervollen Jungen sein?
'Was soll das?' Verwirrt sah ich ihn an.
'Was soll was?' ich betone jedes einzelne Wort.
'Du weißt genau was ich meine.' Auch er betonte jedes Wort. Ich versuchte die Situation etwas zu entspannen. Ich lachte.
'Was?' Jetzt war es Basti der mich verwirrt ansah.
'Naja, machen wir jetzt ein Wettbewerb im Wer am bösesten klingt? ' Und es half, wenigstens ein bisschen. Basti brachte ein schwaches Lächeln auf die Lippen.
'Nein, sorry. Aber trotzdem, was ist los? Seit wir von Chantal weg sind bist du so anders.'
'Bin ich nicht.' Meine Stimme war jetzt nur noch ein leises flüstern.
'Erklär es mir. Was ist los?' Auch er klang nicht mehr so ernst, jetzt eher besorgt.
'Ich hab's dir schon gesagt.'
'Ja, aber ich konnte dir nicht ganz folgen.' Sein flehender Blick verriet mir, dass ich es ihm erklären sollte. Noch einmal. Aber ich wollte jetzt nicht noch einmal darüber reden. Es war schon alles schwierig genug. Ich wollte diesen Kuss einfach nur noch vergessen.
'Was soll ich noch sagen? Ich hab es dir doch vorhin schon gesagt. Der Kuss hätte nie stattfinden dürfen. Nicht jetzt, nicht in dieser Situation. Und jetzt lass mich bitte, ich will zum Hotel.'
'Warum, sag es mir.'
'Sebastian... Bitte.' Ohne auf eine weitere Antwort oder Reaktion lief ich weg, in Richtung Hotel. Wahrscheinlich hatte ich ihn jetzt verletzt, aber ich konnte doch nicht anders. Schon gar nicht erklären Warum das alles. Egal, ich versuchte meine Gedanken zu verdrängen. In meinem Hotelzimmer angekommen ließ ich mich auf Bett fallen. Kurz schloss ich die Augen, bevor aber der Tag noch einmal an mir vorbei ziehen konnte, öffnete ich sie wieder. Kurz rief ich zu Hause an, doch niemand ging ans Telefon. Also beschloss ich mich einfach morgen früh in den Zug zu setzten und einfach nach Hause zu fahren. Für meine Eltern dann bestimmt unerwartet, mich dann morgen schon zu sehen, aber naja, sie gingen ja schließlich nicht ans Telefon. Ein Blick auf die Uhr. 21:00 Uhr. Okay, was soll ich jetzt noch machen? Alleine, hier? Ich hatte für nichts Lust, also zog ich mich um und legte mich ins Bett. Ich schaltete den Fernseher ein, wie immer kam nicht wirklich viel im Fernseh, also schaltete ich es wieder aus. Nach einigen Stunden übermahnte mich dann endlich die Müdigkeit und ich schlief ein.
Nach einer unruhigen Nacht, wachte ich ziemlich verschlafen auf. Ich fühlte mich schrecklich. Nicht weil ich Krank war, oder der Gleichen, sondern, weil ich mich gestern so dämlich Verhalten hatte. Um mich etwas abzulenken nahm ich meine Sachen und sprang schnell unter die Dusche. Das warme Wasser fühlte sich jetzt sehr gut an. Ich wollte in dem Moment nie mehr weg hier. Doch dann fiel mir alles wieder ein. Chantal. Basti. Der Kuss. Ich schnappte mir ein Handtuch und wickelte mich darin ein. Schnell machte ich mich fertig, packte meinen Koffer und verließ das Zimmer, dann das Hotel. Ein Taxi, das dort stand, brachte mich zum Bahnhof. Der nächste Zug kam in einer halben Stunde. Ich kaufte mir ein Zugticket und ging auf das entsprechende Gleis. Dort wartete ich. 

Freitag, 14. Oktober 2011

Teil 38 - Endlich.

Es fühlte sich so gut an, sie endlich nach langer Zeit wieder in die Arme schließen zu dürfen.
'Es tut mir soo leid. Ich weiß nicht warum...' Ich unterbrach sie, bevor sie den Satz beenden konnte.
'Hey, ist doch egal. Hauptsache es ist jetzt alles wieder gut?' Ich löste mich aus ihrer Umarmung und nahm ihre Hand. Verunsichert versuchte ich zu lächeln. Mit ihrem Lachen verflog meine Unsicherheit sofort. Ab jetzt war ich mir 100 prozentig sicher, dass alles wieder so war wie vorher. Nunja. Ansichtssache, schließlich wohnt sie jetzt Kilometer weit weg. Jetzt bemerkte sie auch Basti und umarmte ihn kurz. Sie flüsterte ihm ein leises 'Danke' ins Ohr und kam wieder zu mir.
'Du warst ja noch gar nicht hier, komm ich zeig dir das Haus. Es ist alles so schön geworden. Das einzige was jetzt noch fehlt bist du.' Ja da war sie wieder Meine Chantal. Ich freute mich sehr für sie, anscheinend hatte sie sich gut hier eingelebt. Sie zog mich, mit einem Lachen im Gesicht, an der Hand durch die Tür. Schnell nahm ich, ohne Nachzudenken, Basti an die Hand und zog ihn hinter uns her. Das Haus war wirklich wunderschön. Wir setzten uns in den Garten. Inzwischen hatten sich ein paar Wolken an dem, vorhin wolkenlos blauen, Himmel gebildet, dass es etwas dunkel wurde. Trotzdem saßen wir noch einige Stunden dort und redeten, redeten über alles, was in der letzten Zeit passiert war. Und wir lachten. Nach den vielen Tränen konnte ich das wirklich gebrauchen. Doch immer noch hatte ich ein schlechtes Gewissen. Der Kuss, wenn er auch nicht wirklich lange dauerte, hat er statt gefunden, obwohl ich wusste, dass Chantal, im laufe der Zeit, Gefühle für Basti entwickelt hatte. Ich kam mir so dumm vor. Ich wusste nicht, ob ich es Chantal sagen sollte, wir hatten uns doch erst vertragen. Es kam Wind auf, sodass ich eine Gänsehaut bekam. Da jetzt schon einige Zeit vergangen war, beschloss ich, zum Hotel zu gehen. Ein kurzer Blickwechsel mit Basti verriet mir, dass er jetzt auch gehen würde. Wir gingen ins Haus zurück und verabschiedeten und von Chantal und ihrer Mutter. Es kam mir vor wie früher, als ich nach einem Tag bei Chantal, nach Hause gehen würde und wir uns morgen wieder sehen würden. Den Morgen danach und danach den Morgen. Doch so war es nicht mehr. Ich wollte auch wieder nach Hause fahren, wir hatten uns zwar vertragen, doch der Kuss. Ich musste ihr davon erzählen und dann könnte ich nicht noch länger hier bleiben. Es würde wieder alles ändern. Als Basti und ich die Straße in Richtung zu ihm nach Hause gingen, sprach keiner. Keiner außer meinen Gedanken. Sie wollten mir keine Ruhe lassen. Immer wieder tauchte die Frage 'Wieso?' auf. Wieso hatte ich es verdammt noch mal soweit dazu kommen lassen? Sebastian bemerkte, dass mich irgendetwas beschäftigte. Wir waren noch nicht an seinem Haus angekommen und doch zog er mich auf eine kleine Mauer. Fragend sah ich ihn an. Doch sofort erklärte er, mit einer Gegenfrage. 'Melissa, ich merke, dass dich irgendwas beschäftigt, also brauchst du es gar nicht erst abstreiten. Stattdessen könntest du mir sagen, was es ist? Chantal kann es ja nicht sein, ich mein grade das hat ja eindeutig genug gezeigt, dass ihr euch wieder vertragen habt...'
'Ach, ist doch egal.' Ich suchte nach meinem Handy. Plötzlich nahm er es mir ab. 'Nein ist es nicht.' Erstaunt sah ich ihn an. 'Entschuldigung.' Er gab mir mein Handy wieder. 'Es interessiert mich halt und außerdem möchte ich nicht, dass es dir schlecht geht.' Ein kleines lächeln zeigte sich auf meinen Lippen, aber es hielt nur wenige Sekunden, denn dann holten mich meine Gedanken und somit mein schlechtes Gewissen wieder ein.
'Der Kuss.' Ich sprach sehr leise, fast unhörbar, doch er Verstand. Erneut entschuldigte er sich. 'Sorry, ich weiß nicht...' Ich unterbrach ihn, bevor er weiter reden konnte.
'Es hätte nicht passieren dürfen.' Ich sprach leise, aber versuchte jedes einzelne Wort zu betonen. Doch vergebens. Es gelang mir nicht, da ein Unterton, den ich selbst nicht deuten konnte, mit durchdrang. Den Blick, den er jetzt ins leere warf, konnte ich ebenfalls nicht deuten. Er sagte nichts. Also unterbrach ich die Stille, indem ich tief einatmete. Keine Reaktion von seiner Seite. Ich berührte mit meiner rechten Hand seine Wange. Mein Herz überschlug sich ein paar mal, doch ich ignorierte es. Ich wollte das er mich ansieht. Als ich ihm dann endlich in die Augen sehen konnte, ließ ich meine Hand sinken. 'Nicht, weil ich es nicht wollte... Unter anderen Umständen, wäre es... wie soll ich sagen? … Angemessen gewesen. Mensch.' Ich stand auf. 'Ich kann das einfach nicht erklären. Ich sollte jetzt auch besser gehen.' Sein verwirrter Gesichtsausdruck verriet mir, dass er es nicht verstand, aber ich wollte jetzt nicht mehr darüber reden. Ich musste es vergessen, auch wenn ich das nicht konnte. Ohne ein weiteres Wort stand auch er auf und wir gingen gemeinsam, den, nur noch kurzen Weg, zu ihm nach Hause. 

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Teil 37 - Versöhnung?

Ich nahm meine Tasche und schaute, ob sich alles nötige dort drin befand. Alles fertig. Jetzt gingen wir den, nicht so kurzen, Weg zu Basti nach Hause. Auf dem Weg redeten wir kaum. Ehrlich gesagt war ich viel zu sehr mit mir und meinen Gedanken beschäftigt. Ich würde Chantal jetzt sehen, noch einmal mit ihr reden. Wie würde sie reagieren? Würde sie überhaupt mit mir reden wollen? Ist sie mir böse, weil ich vorhin einfach davongelaufen war? Aber nein, das dürfte sie nicht. Schließlich hatte sie mich soweit gebracht. Oh man. Ich atmete tief ein. Basti sah mich an, sagte aber nichts. Wusste er was in mir vorgeht? Wieso muss auch alles auf einmal kommen? Warum hätte ich nicht zu Hause bleiben können, dann würde mir jetzt wenigstens, das alles hier, erspart bleiben. Aber der Streit mit Chantal war nicht mein größtes Problem. Wie ich mich eben Verhalten hatte. UNMÖGLICH. Ich hätte es nie soweit kommen lassen dürfen. Nie. Allein schon wegen Chantal. Sollten wir ihr das sagen? Ja. Keine frage..., aber ob sie mir das verzeiht? Ich kann es ihr auf keinen Fall sofort erzählen. Oh Gott. Ich bin eine schreckliche Freundin. Die schlechteste, die es je geben könnte. Schon wieder stiegen mir Tränen in die Augen, doch ich wollte nicht, dass sie übertraten. Also verscheuchte ich meine ganzen Gedanken und versuchte mir einzureden, dass alles gut werden würde. Am Haus angekommen, trafen wir auf Sebastians Mutter. Sie begrüßte und sagte uns, dass Chantal nach Hause gegangen wäre. Wir bedankten uns uns machten uns auf den Weg zu ihr. Es war ein kurzer Weg. Als wir dann endlich vor der Tür stehen, würde ich am Liebsten wieder gehen. Aber das geht nicht, außerdem bin ich auch nicht alleine hier. Ich werfe einen kurzen Blick zu Basti. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen. Ich drehe mich um und klingele. Jetzt gibt’s kein zurück. Wir warten. Nach gefühlten 5 Minuten geht die Tür endlich auf. Chantal's Mutter. Verwundert sieht sie mich an. Dann kommt sie näher und Umarmt mich. Ein kleines Grinsen umspielt jetzt meine Lippen. 'Schön das du da bist. Chantal ist in ihrem Zimmer. Sie wird sich riesig freuen.' flüstert sie mir ins Ohr. Ich löse mich aus der Umarmung.
'Können wir zu ihr?'
'Natürlich.' antwortete sie schnell. Ich sah sie fragend an.
'Ach Gott. Stimmt ja. Du gehst den Flur durch dann links die Treppe hoch.'
'Danke.' Ich lächelte sie an. Basti, der die ganze Zeit hinter mir stand, sagte kurz 'Hallo' und schob sich an mir vorbei. Schon klar, er war ja schon öfter hier. Er hätte mir den Weg zu Chantals Zimmer auch zeigen können. Naja, egal. Er ging vor und ich nach. Vor Chantals Zimmertür angekommen, ließ Basti mir wieder den Vortritt. Ich klopfte und trat ein. Auch Chantal sah mich erst verwundert an. Dann kam sie auf mich zu gestürmt und umarmte mich. Ab jetzt wusste ich, es würde wieder alles gut werden. 

Montag, 10. Oktober 2011

Teil 36 - Richtig oder Falsch?

Jetzt schloss auch ich die Augen. Es war unbeschreiblich, aber irgendwas in mir sagte, dass es falsch war. Ich durfte das nicht weiter zulassen. Zu schnell beendete ich den Kuss. Ich lief ins Bad und schloss die Tür hinter mir. Mir war klar, dass ich mich grade total daneben benahm. Aber ich konnte ihm nicht noch einmal in die Augen schauen. Nicht jetzt, nachdem ich mich so... dumm benommen hatte. Oh Gott. Was hab ich da gemacht? Hätte ich es soweit kommen lassen? Augenblicklich schossen mir Tränen in die Augen. Mein Herz wollte ihn sofort wieder sehen, ihm erklären warum ich so gehandelt habe, aber mein Kopf sagte mir, dass ich das nicht kann. Ich durfte es einfach nicht! Nun klopfe es an die Tür. Mein schluchzen erstickte sofort. Er sollte nicht wissen, dass ich jetzt auch noch weine! Ich wollte hier weg. Ich wünschte ich wäre nie hier her gekommen. Dann wäre mir alles erspart geblieben. Aber ich musste ihm doch wenigstens sagen warum, ich das grade hier gemacht habe. Ja, ich musste, aber ich durfte nicht. Es ist selbstverständlich, Chantal musste mich nicht darum bitten, ihr zu versprechen, dass ich irgendjemand davon erzählen könnte.
Und jetzt, da wir sowieso Streit hatten, konnte ich nicht den Jungen küssen, den sie liebte. Ich kam mir so erbärmlich vor. Wieso hatte ich es dazu kommen lassen? Meine ganzen Gedanken wurden durch eine leise, verunsicherte Stimme unterbrochen.
'Melissa?' Oh man. Ich musste ihm es irgendwie erklären.
'Ja?' antwortete ich leise und wich meine Tränen weg. Mein Kopf suchte nach Ausreden. Doch mir wollte keine gute, passende einfallen. Ich ließ mich auf den Boden rutschen. Vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Was um Himmels willen sollte ich ihm sagen? Die Wahrheit konnte ich ihm nicht sagen. Niemals. Das musste wenn, Chantal selber machen. Chantal. Wieder fing ich an zu weinen. Ich musste mit ihr sowieso reden. Und meine Eltern anrufen, ihnen sagen, dass ich früher nach Hause kommen würde. Auf dem schnellsten Weg, direkt morgen früh. Damit ich das alles hinter mir lassen kann.
'Hab ich was falsch gemacht? Geht’s dir gut? Kann ich rein kommen?' Seine Stimme, leise und immer noch sehr verunsichert. Gott, hilf mir. Es war mir so peinlich. Mir war es jetzt egal, ich konnte ihn nicht länger da draußen stehen lassen. Ich rappelte mich auf und legte meine Hand an den Türgriff. Ich zögerte, aber ich konnte schließlich nicht anders. Ich öffnete ihm die Tür, versucht ihn nicht anzusehen setzte ich mich auf die Badewannenkante. Jetzt sah ich ihn an...
'Du hast gar nichts falsch gemacht.' Mir gelang es, jedes einzelne Wort zu betonen. 'Ich hab keine Ahnung, was das da grade war und ich komm mir sehr sehr dumm vor. Ich weiß gar nicht was ich jetzt sagen soll, geschweige denn tun soll. Ich habe 100 Gedanken, die ich nicht richtig ordnen kann. Ich hätte nicht her kommen sollen. Es tut mir leid, alles.' Wieder fing ich an zu weinen. Ich wollte es nicht, aber die Tränen hielten sich nicht länger zurück. Es war grauenhaft. Wieso redete ich so viel Zeug? Zeug das ihn nicht interessieren durfte, er hatte viel wichtigeres zu tun. Er kam auf mich zu, wollte mich in den Arm nehmen, erst wollte ich nicht, doch dann ließ ich es geschehen.
'Oh man. Was soll ich jetzt sagen, mhm? Es ist gut das du gekommen bist. Ich würde sagen, gleich gehen wir zu Chantal du redest mit ihr und dann vertragt ihr euch. Danach könnten wir zusammen zu Denis, er sagte, er hat nichts dagegen, wenn ich jemanden mitbringe, im Gegenteil er würde sich freuen und... ich mich auch.' Auch wenn ich es nicht sah, merkte ich regelrecht, wie er ein kleines Lächeln zustande brachte. Das einzigste was ich raus bekam, war ein leises 'Sorry, wirklich.' Ich wollte mich nicht mehr erklären. Ich hatte schon viel zu viel gesagt. Ich würde mit ihm jetzt zu Chantal gehen und dann naja, zur Party, hatte ich jetzt eigentlich keine Lust. Ich löste mich aus der Umarmung und trocknete meine Tränen erneut.
'Gehen wir?' fragte ich. Basti nickte. 

Freitag, 7. Oktober 2011

Teil 35 - Benommen.

Basti ließ sich jetzt zurück fallen. Er sah ziemlich erschöpft aus. Das ist ja auch normal, wenn man einmal bedenkt, was dieser wundervolle Junge alles auf die Beine stellt. Er muss zur Schule und dafür bestimmt auch sehr viel lernen. Dann hat er noch seine vielen Auftritte und Autogrammstunden. Er tut sehr viel für seine Fans. Natürlich ist er ein Junge wie jeder andere, aber eigentlich auch nicht. Wie viel Zeit hat er wohl für sich und seine Familie/Freunde. Ich wusste es nicht. Meine Blick ruhte auf seinem Gesicht. Er hatte die Augen geschlossen. Meine Gedanken kreisten noch einige Zeit, um ihn. Ich beschloss ihn etwas ausruhen zu lassen. Ich stand auf und ging in das kleine, aber sehr schöne Badezimmer. Eine warme Dusche könnte ich jetzt gut vertragen und die Zeit würde dann wahrscheinlich auch schneller umgehen. Ich ging zurück ins Zimmer. Basti hatte sich in der kurzen Zwischenzeit richtig auf's Bett gelegt. Ich lächelte. Am Bettende lag eine Decke. Ich nahm sie und decke Basti damit zu. Dann nahm ich frische Sachen aus dem Koffer und verschwand damit wieder im Bad. Ich hatte recht, das warme Wasser auf meiner Haut tat gut. Für kurze Zeit, waren all die Gedanken aus meinem Kopf wie verbannt. Ein klopfen an der Tür ließ mich aufhorchen. Wie lange stand ich schon unter der Dusche? War Basti schon wieder wach? Schnell machte ich das Wasser aus und antwortete.
'Ja?'
'Bist du fertig?'
'Ehm. Ja. Ja, gleich! 10 Minuten, okay?'
'Ja, okay.' Er lachte. 'Lass dir Zeit.'
Ich musste lächeln. Schnell wusch ich mir meine Haare, trocknete mich ab und und zog mich an. Ich kämmte meine Haare und föhnte sie. Ich hatte etwas länger als 10 Minuten gebraucht, aber egal. Nun ging ich zurück zu Basti ins Zimmer. Er saß auf dem Bett.
'Sorry.' Begann ich
'Kein Problem.' wieder lächelte er. Schnell setzte ich mich neben ihn.
'Mhm und jetzt? Also... ich glaube nicht das du jetzt die ganze Zeit mit mir hier, auf dem Zimmer vergammeln möchtest?!' Ich musste lachen.
'Naja, das muss ja nicht sein.' Lachend antwortete er.
'Ach ja?'
'Ja, wir könnten ja raus gehen, noch scheint die Sonne.'
'Ja meinetwegen. Wo soll's hin...' Kaum konnte ich aussprechen, wurde ich durch ein Handyklingeln unterbrochen. Es war nicht mein Handy. Basti drückte den grünen Hörer.
'Hey, na alles klar?' Er musste gesehen haben, wer anrief. Anscheinend ein guter Freund, denn an der Art wie sie sich unterhielten, konnte es nur ein Freund sein.
Ich stellte mich an das Fenster. Ich konzentrierte mich auf die Bewegungen der Straße. Als Basti schließlich auflegte schaute ich lächelnd und den Blick immer noch auf das Treiben der Straße gerichtet, nach draußen.
'Dann fällt unser vorhaben, was es auch immer war, denn wir hatten ja eigentlich noch nichts geplant, ins Wasser.' Immer noch lächelnd blickte ich auf die Straße, in der Hoffnung er würde meine Enttäuschung nicht nicht bemerken.
'Nein, quatsch.' Bevor er weiter reden konnte unterbrach ich ihn.
'Ich hab's doch gehört.' Sagte ich immer noch Lächelnd. Doch ich fügte noch ein kleines 'Ist doch auch nicht schlimm.' hinzu. Jetzt kam er zu mir. Nun endlich löste ich meinen Blick aus dem Fenster und sah ihn an.
'Ja. Jaund? Wer hat denn gesagt, das du nicht mitkommen kannst?' Er lächelte. Wahnsinn. Er sah so süß aus mit diesem Lächeln.
'Oh.' Benommen und nicht in der Lage klar zu denken, wandte ich meinen Blick von seinem Gesicht ab.
'Das ändert die Lage ein wenig.' Ich sah ihm in die Augen. Er beugte sich zu mir rüber, seine Augen schlossen sich. Als seine Lippen nur wenige Millimeter von meinen entfernt waren, begann mein Herz schneller als normal zu schlagen. Im selben Moment trafen seine Lippen auf meine. 

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Teil 34 - Hotelzimmer

Am Hotel angekommen, gingen wir erst einmal zur Rezeption. Die Frau, die dort saß telefonierte grade, also warteten wir. Sie war nicht viel älter als wir, wahrscheinlich eine Auszubildene. Als sie dann auflegte, widmete sie sich uns. Nachdem dann alles geregelt war, übergab sie mir den Schlüssel und wünschte mir einen schönen Aufenthalt. Mit einem Lächeln und einem kurzen 'Dankeschön.' gingen wir zum Fahrstuhl. Normalerweise mag ich diese Teile ja nicht, aber wir mussten in den vierten Stock. Aber es gibt schlimmeres. 1-2-3-4 und schon sind wir da. Bis zu meinem Zimmer war es nicht weit. Mein Zimmer war nicht wirklich groß, aber okay, ich brauchte ja auch nur ein Bett zum schlafen. Ich schloss die Tür und lies mich auf das Bett fallen. Basti setzte sich neben mich. Ich sah ihn an und setzte mich auf.
'Du kannst jetzt eigentlich nach Hause gehen...,also wenn du willst.' Begann ich.
'Könnte ich, ja. Also wenn du willst das ich gehe, dann mache ich das...'
'Vielleicht solltest du, oder sollten wir mit Chantal reden? Oder was sagst du?' Ich musste mit ihr reden das war keine Frage. Auch musste ich zu Hause anrufen und Bescheid geben, dass ich schon morgen wieder nach Hause kommen würde.
'Ja schon. Vielleicht sollten wir sie kurz anrufen? Und dann später treffen, das wollten wir ja vorhin auch schon...'
'Ja, das ist eine gute Idee. Soll ich sie anrufen oder willst du das machen?' verunsichert sah ich ihn an. Er lächelte und nahm sein Handy raus. Es klingelte. Aber niemand nahm ab. Jetzt nahm ich mein Handy und versuchte. Wieder nahm niemand ab. Schließlich ging die Mailbox dran.
Ich sah ihn fragend an. 'Und nun?'
'Keine Ahnung' war das einzigste, was zurück kam.
Was jetzt? Wollte sie immer noch nicht mit mir reden? Wieso ging sie denn nicht dran, wenn Basti sie anrief? Ja, vielleicht konnte sie sich denken, dass Basti bei mir ist, nachdem... unglücklichen zusammentreffen heute Mittag.
Jetzt trafen sich unsere Blicke und wir mussten beide lachen.
'Was machen wir nun?' Diesmal kam ein 'Keine Ahnung...' von mir, doch ich fügte noch ein '...schlag was vor' hinzu. Er sah mich mit einem lächeln an. Wie süß er aussah. Wieso war mir das vorher nicht aufgefallen? Eine einzelne Bewegung ließ mich sofort aus meinen Gedanken hochschrecken...

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Teil 33 - Tränenreiches Gespräch.

Ich ging runter durch die Tür raus auf die Straße. Ohne zu wissen wohin, ging ich die Straße entlang. Mein Kopf war leer. Die Fragen 'was, wieso und warum' wollte ich in dem Moment nicht mehr beantwortet haben. Als Basti mich anrief hatte ich mich so gefreut, endlich Chantal wieder zu sehen. Wir hatten es ja eh geplant in den Ferien. Doch jetzt. Spielte sie mir das alles nur vor? Die Freude auf ein wiedersehen? Was war bloß passiert? Klar wusste ich, dass wir uns nicht mehr oft sehen würden und telefoniert hatten wir nun auch nicht mehr so oft, aber ich dachte wenigstens sie würde sich freuen mich zu sehen. Ich hörte ein rufen, doch ich schaute nicht zurück. Ich wollte nur noch weg. Meine Schritte wurden schneller, dies verursachte das ich stolperte, mehrmals, aber immer wieder fing ich mich. Was war los? Wollte mich Chantal nicht mehr? Ich merkte wie sich meine Augen mit Tränen füllten. Doch ich konnte doch jetzt nicht weinen. Aber es war nicht so ändern. Die ersten Tränen liefen über meine Wange. Es war mir jetzt egal. Ich lies es geschehen. Meine Schritte verlangsamten sich wieder und ich setzte mich auf die Bordsteinkante. Wieder hörte ich rufe. Die gleichen wie eben? Womöglich. Jetzt hörte ich auch Schritte. Sie kamen immer näher, aber ich schaute nicht auf. Als er sich dann neben mich setzte, schaute ich ihn kurz an, aber nicht lange, er sollte nicht sehen, wie es mir geht. Er sollte sich nicht um mich kümmern, sich keine sorgen machen, mich alleine lassen und sich wichtigeren Dingen widmen. Er fing leise an zu sprechen.
'Hey, sorry. Das tut mir total leid. Was ist denn genau passiert? Ich weiß nicht was mit ihr los ist. Keine Ahnung. Ich dachte …' Ich unterbrach ihn, indem ich jetzt richtig anfing zu weinen. Ich wollte es eigentlich nicht. Aber es kam so. Die ganzen Erinnerungen von früher, dann der Umzug von Chantal hierher, die Freude auf ein Wiedersehen, die anscheinend doch nur von mir aus ging. Er nahm mich in den Arm. Leise antwortete ich.
'Ist egal. Ich weiß grade auch nicht, wieso ich so... emotional reagiere...' Ich löste mich aus seiner Umarmung und sah ihn an.
'Ist doch okay. Das wird schon wieder, glaub mir' Er lächelte.
Ich versuchte auch ein Lächeln zustande zu bringen, aber ganz gelingen konnte mir es nicht. Ich war froh, dass er hier war, dass wir... reden konnten, auch wenn wir nicht so viel redeten. Aber es tat gut.
'Danke.' sagte ich leise. 'Danke, dass du jetzt da bist. Obwohl du bestimmt wichtigere Dinge zu tun hättest. Ich möchte dich nicht aufhalten... Ich denke mir geht’s jetzt wieder besser...' Er unterbrach mich.
'Danke? Wofür?!' Er lachte. 'Es freut mich, wenn es dir wieder besser geht und du hälst mich nicht auf.'
Jetzt gelang mir ein lächeln. Ich sah ihn an. 'Sehe ich okay aus? Also ich mein, kann ich so unter Leute gehen, oder..'
Er wischte mir eine letzte Träne von der Wange. 'Jetzt schon.' Wir lachten. Ich stand auf.
'Ja was ist jetzt? Gehen wir? Ich weiß nicht genau, wo ich bin könntest du mir den Weg zum Hotel zeigen? Ich übernachte heute noch hier und fahre dann morgen wieder, glaube ich.' Basti stand ebenfalls auf und zeigte in die Richtig aus der wir kamen. 'Zum Hotel geht’s dahin. Aber willst du dir das nicht noch einmal überlegen? Ich mein deine Eltern denken ja du bleibst 2 Wochen hier...'
'Ich weiß es nicht, mal sehen, was sich ergibt...' Wieder lächelte ich. Er lächelte zurück und wir gingen den Weg, den wir eben einzeln gelaufen sind, zusammen zurück. Die Worte gingen mir nicht mehr aus dem Kopf, ich musste noch einmal mit Chantal reden, das war klar.
Hallo ;)
Ich bins nochmal. :D 
Also der neue Teil kommt dann gleich !
Ich habs endlich geschafft ;)
Also der nächste Teil wird  von Melissa's Sicht geschrieben. 
& danach mal sehen. :)
Feedback und Kommentare natürlich sehr erwünscht! :) 

Achso & wenn euch der Blog gefällt
Liken! :) - Das ist die Seite zu dem Blog :) 
Dankeschön :* 
Melissa.<3

Dienstag, 4. Oktober 2011

Heey. :)
Also. Ich weiß gar nicht wie ich Anfangen soll...
Es gibt so ne kleine Planänderung.
Ehm. Ich [Melissa], werde den Blog jetzt alleine weiter schreiben.
Hoffentlich das... macht euch nichts aus und ihr bleibt mir treu! :D
Naja, wollte nur mal kurz berichten.

Eure Melissa! :)

Montag, 3. Oktober 2011

Teil 32 - Unerwartet.

Ich schloss meine Augen. Langsam drehte ich mich um, den Atem angehalten. Eigentlich konnte es niemand 'fremdes' sein, ich war ja schließlich bei Basti zu Hause. Schnell schlug ich meine Augen wieder auf, um zu sehen wer dort auf einmal hinter mir stand. Ich kam mir irgendwie etwas doof vor, weil ich so schreckhaft bin. Dort stand völlig unerwartet Melissa. Schnell atmete ich wieder aus, um sie danach völlig Fassungslos anzusehen. Was macht sie hier? Mit ihr hätte ich am aller wenigsten gerechnet.
'Ja, dir auch einen Guten Tag.', begann sie. Es dauerte etwas, bis ich ihr antworten konnte. Wieso war sie hier? Wir hatten doch noch keine Ferien. Und wieso stand die jetzt vor mir? Ich meine wir sind hier in Bastis Haus? In dem Moment schossen mir tausend Gedanken durch den Kopf. Was mache ich hier? Anstatt soviel darüber nachzudenken WARUM sie hier ist, sollte ich mich eher freuen! Ich fiel ihr in die Arme.
'Sorry, ich kann es gar nicht glauben.'
'Ja, das merke ich.'
Ich ließ sie los und sah sie an. Ich konnte mein Gesicht zwar nicht sehen, aber durch ihre Mimik sah ich, dass damit etwas nicht stimmen konnte. Was war denn auf einmal los? Nichts war so wie früher. Es hatte sich was verändert. Kurz bevor ich etwas sagen konnte, kam auch Basti endlich zu uns, in sein Zimmer.
'Ouh, Melissa. Du bist schon da?!' Fragend sah er sie an. Lächelte dann und ging auf sie zu, um sie zu umarmen.
'Ja, deine Mutter wusste wohl Bescheid und hat mich gleich hoch geschickt...' Bekam er zur Antwort. Was reden die da? Wusste er das sie kommt?
'Freut mich, dass du hier bist. Aber um ehrlich zu sein siehst du nicht grade so... wie soll ich sagen... glücklich aus.' Er sah mich an. 'Und du auch nicht? Was ist los?' Ich wusste es selber nicht.
'Keine Ahnung.' Kam es von Melissa. Sie ging einen Schritt zurück und stolperte fast über ihren Koffer.
'Ich glaub ich geh dann mal lieber... Ich muss mir noch ein... ähm Hotelzimmer holen.' Sagte sie schnell und bevor sie den Satz überhaupt beendete war sie schon aus der Tür. Ich bewegte mich nicht. Basti sah mir verwirrt an und lief ihr hinterher. Nun war ich allein. Allein in Bastis Zimmer. Was machte ich hier? Wieso, ist alles so anders? Wieso gehe ich Basti und Melissa nicht nach? Ich setzte mich auf Bastis Bett und wartete. Wartete darauf, das irgendwer zurück kam.

5 Minuten.
10 Minuten.
Immer noch nichts.
Ich beschloss mich, noch zu warten. Ich kam mir so dumm vor. Ich wartete hier in einem Zimmer, das nicht mir war, auf die Person, der es gehörte und auf meine Freundin. Meine Freundin? Konnte ich das überhaupt noch sagen? Verdammt, was war mit mir los? Hab ich etwa all die tolle Zeit früher vergessen? So schnell? In meinem Kopf schwirrten 100 von Fragen, fragen die ich mir nicht beantworten konnte.

Sonntag, 2. Oktober 2011

Teil 31 - Gechillter Tag & Vorfreude.

Die Nacht verging viel zu schnell um. Schon früh morgens wurde ich von der Sonne geweckt. Ich schaute aus meinem Fenster, wie der Wind langsam durch die Blätter von den Bäumen wehte. Ich weiß nicht warum, aber dieses vorgehen fesselte meinen Blick. Meine Gedanken flogen umher und landeten schließlich bei gestern. Die Enttäuschung, das Telefonat mit Melissa, die SMS an und von Basti und schließlich dem Telefonat mit ihm. Wann würden wir uns wieder sehen? Hoffentlich bald, ich vermisste ihn, schon jetzt. Ja schon jetzt. Wir haben uns erst gestern gesehen und ich vermisse ihn schon? Oh man. Ich entschied mich erst einmal für ein tolles Frühstück. Also ging ich runter und aß, nebenbei machte ich das Radio an und hörte Musik. Nach gut einer halben Stunde war ich dann fertig und ging nach oben. Diesmal würde ich nicht duschen gehen. Nein, ich lies mir ein Bad ein. Baden mag ich eigentlich gar nicht so, aber heute war mir danach. Ich nahm diesmal meinen Laptop mit, um währenddessen Musik hören zu können. Nach gut einer Stunde entschloss ich mich langsam aus dem, nun nicht mehr so warmen Wasser, raus zu gehen. Ich wusch mir noch schnell die Haare, trocknete mich ab und zog mich an. Schnell föhnte ich meine Haare und ließ das Wasser aus der Badewanne. Ich ging in mein Zimmer und sah auf mein Handy. Oh Gott. Wie schnell die Zeit verging! Es war bereits halb 12. Was machte ich jetzt? Ich ging runter. Ich schaute aus der Haustür, dort sah ich, dass die Post schon dagewesen war und ging zum Briefkasten. 3 Briefe. Und ein Katalog. Die Briefe waren alle 3 nicht für mich. Den Katalog sah ich mir an. Um ca halb 2 erhielt ich eine SMS... Ein Grinsen breitete sich auf meinen Lippen aus, als ich sah, vom wem sie war. Basti. Ich öffnete sie und las.
'Heeey. Wie geht’s dir? Bist du zu Hause? Hast du Zeit? Schreib mir bitte schnell zurück. ;) Hab dich lieb :* <3'
Jetzt grinste ich noch mehr. Was geht denn jetzt? Ohne noch groß darüber nachzudenken, schrieb ich schnell zurück.
'Hey. :) Mir geht’s gut, dir? Ehm, ja, wo soll ich denn sonst sein? ;) Zeit hab ich sowieso. :D Was hast denn vor?! Ich dich auch :** <3'
Nachdem ich auf Senden drückte, wartete ich auf Antwort. Die Zeit verging nun gar nicht mehr. 1 Minute Später. Nichts. 2 Minuten Später, immer noch nichts. Die zwei Minuten kamen mir vor wie Stunden. Ich beschloss mich mein Handy weg zu legen und die Zeit des wartens mit etwas anderem zu verbringen, als immer auf mein Handy zu starren. Grade als ich aufstehen wollte klingelte mein Handy. Schnell nahm ich es. Eine neue Nachricht, natürlich von Basti.
'Mir geht’s auch gut.. Okay, willst du rüber kommen? Sag ja? :D Oder, komm einfach, okay? ;) Ich warte. Bis gleich. :**'
Oh Mein Gott. Wie süß ! Ich ging schnell nach oben und zog mich um. Nahm meine Tasche und schrieb meiner Mutter schnell einen Zettel, schließlich wusste ich nicht, wie lange ich weg bleiben würde. 'Hallo :) Ich bin bei Basti, weiß nicht wie lange es wird. Bis später. Hab dich lieb, Chantal.'
Ich freute mich auf den Tag mit Basti. Er ist mir in der, wenn auch sehr kurzen Zeit, sehr wichtig geworden. Mit seiner tollen Art, hat er mein Herz berührt. Auch wenn wir nicht zusammen sind, war ich glücklich, über jede Minute, die ich mit ihm verbringen durfte.
Schnell ging ich das kleine Stück bis zu Basti. Ich klingelte. Seine Mutter öffnete. Ich lächelte und sagte ihr, dass Basti mich, sozusagen, eingeladen hat. Sie lächelte zurück und sagte das sie schon Bescheid wüsste. Ich ging rein. Sie sagte ich solle hochgehen. Das tat ich dann auch. Vor Bastis Zimmertür blieb ich kurz stehen. Mein Herz began schneller zu schlagen. Ich klopfe und trat ein. Doch in dem Zimmer war niemand. Weit und breit kein Basti. Ich erschrak. Grade  wollte ich mich umdrehen als, plötzlich jemand hinter mir stand. 

Teil 30 - Die Aussprache

Mittlerweile wartete ich schon gefühlte 2 Stunden auf eine SMS von Basti! Doch ich wartete vergebens. Ich schaute immer und immer wieder auf mein Handy. Doch es brachte leider nichts.
Auf einmal hörte ich unten, das jemand meinen Namen rief. Ich ging runter.
"Jaa?", rief ich laut.
"Hallo Chantal!" Es war Mama!
"Was gibt's denn Mama? Ich liege im Bett und lese!" Was ja eigentlich völlig gelogen war, aber das musste sie ja in dem Moment nicht wissen, dass ich jetzt schon seit 2 Stunden auf eine SMS von Basti warte.
"Nichts! Ich wollte nur wissen ob du da bist! Ok.. Dann will ich dich nicht länger stören!"
"Okay Mama. Ich gehe dann auch mal langsam in mein Bett!" Das war schon wieder gelogen! Ich wollte solange nicht schlafen gehen, bis ich keine SMS von Basti bekomme!
"Ok. Dann wünsche ich dir eine Gute Nacht!"
"Gute Nacht Mama!"
Ich ging wieder nach oben und schaute gleich auf mein Handy. Eine neue Nachricht. Doch die war nicht von Basti sondern von Melissa.
"Hey Süße, und hat er sich gemeldet? Glaub mir, das wird schon wieder :) Liebe dich :**!"
Ich schrieb nicht zurück. Ich konnte einfach nicht!
Ein paar Minuten klingelte wieder mein Handy. Ein Anruf. Und auf dem Display stand Basti :)
"Na endlich!", sagte ich laut!
Ich drückte auf den grünen Hörer.
"Hallo?"
"Hey Chantal. Ich bins Basti. Ich muss mich bei dir sowas von entschuldigen. Es tut mir so sehr Leid! Ich konnte ja nicht wissen, dass mein Manager kommt und kurze Zeit später, als ich gerade los wollte zu dir, auf einmal die Jungs dastanden! Es tut mir soo Leid. Das glaubst du gar nicht! Kannst du mir verzeihen?" 
Boaah.. Jetzt war ich erstmal platt! Langsam fing ich an:
"Ehhm.. Hi Basti. Ja, das passiert halt mal. Aber du hättest mir ja wenigstens eine SMS schreiben können!"
"Dazu kam ich dann auch nicht. Glaub mir bitte!"
"Ja .. Okay. Ich glaube dir ja!" Ich musste lachen. Er hat sich so bemüht am Telefon. Das war soooo süß ! *__*
"Na dann bin ich ja heilfroh!"
"Aber wehe du machst nochmal sowas."
"NEIN!!! Sowas mach ich nicht nochmal! Versprochen!"
"Okay.. wenn du das sagst, dann glaub ich dir das ! Hast du mal auf die Uhr geguckt? Ich glaube du hast morgen wieder Schule oder?"
"Oh ... shit. Ja.. Ich habe morgen wieder Schule! Ehm.. dann leg ich jetzt mal auf ja ?"
"Okay Basti. Ich wünsche dir eine Gute Nacht und morgen viel Spaß in der Schule! Tschüss!"
"Okay.. Gute Nacht Chantal. Danke!"
Glücklich legte ich auf.  Kurz darauf schrieb ich schnell noch Melissa eine SMS, das Basti angerufen hat und das wir uns ausgesprochen haben! Ich wartete einen Moment, doch es kam keine Nachricht mehr zurück. Naja.. kein Wunder! Es war ja auch schon kurz nach 23 Uhr !!!!!!
Ein paar Minuten später, schlief ich glücklich und zufrieden ein :)

Samstag, 1. Oktober 2011

Teil 29 - Was war los?

Mein Blick konzentrierte sich auf das vorgehen auf der Straße. Ich hörte Melissa die ganze Zeit 'Chantal?' rufe. Doch ich konnte nicht antworten, viel zu sehr davon abgelenkt was sich draußen auf der Straße abspielte. Jetzt begann Melissa lauter zu reden. 'Chantal, bist du noch da?'. Diesmal antwortete ich ihr. 'Jaa. Ist doch okay, du brauchst nicht so zu schreien, ich versteh dich schon.'
'Was ist denn los?'
'Nichts...'
'Chantal!' Ihr Unterton verriet mir, dass sie wusste, dass irgendetwas war. Also fing ich gar nicht erst an zu diskutieren.
'Draußen... Auf der Straße...' Nervös unterbrach sie mich.
'Was ist da auf der Straße?!'
'Basti...'
'Basti? Was macht er da?'
'Naja, er ist da mit ein paar Jungs.'
'Achja.' Sie wirkte unglaubwürdig. Aber es war so.
'Es ist wirklich so, soll ich dir ein Bild machen?'
'Nein, nein schon okay, ich glaube dir ja. Aber wieso ist er da und nicht bei dir? Ihr wart doch verabredet?!'
'Das fragst du mich? Ich hab keine Ahnung...'
'Ruf ihn mal an, oder schreib ihm ne SMS?'
'Und was soll das bringen?'
'Er kann dir dann sagen, warum er nicht bei dir ist sondern mit Jungs auf der Straße!'
'Okay, ich schreib mal eine SMS, aber was soll ich schreiben?'
'Mhm. Wo er ist? Warum er nicht kam? So was vielleicht? Du bekommst das schon hin. Du, ich leg jetzt auf, wir telefonieren später nochmal okay?'
'Ja okay...'
'Kopf hoch Süße. Tschüss.'
'Tschau.'
Ich drücke den roten Hörer und nahm mein Handy. Dort schrieb ich:

Hey, hey. Alles klar bei dir? Mhm, also ich wollte mal fragen, wo du bist, weil du wolltest mich ja eigentlich abholen?! :/ Kannst ja zurück schreiben.. Bis dann.

Ich setzte mich auf mein Bett und schaltete den Fernseher an, um mich etwas abzulenken.
Kurz darauf klingelte mein Handy. Eine SMS von Basti. Ich drückte auf Öffnen und las...

'Chantal, sorry es tut mir wahnsinnig leid! Mein Manager kam und dann noch meine Jungs. Sorry, echt! Wir schreiben später ja? Sei mir nicht böse. Hab dich Lieb.'

Als ich das las, war ich erleichtert, aber trotzdem Enttäuscht. Auf die SMS schrieb ich nicht zurück. Aber ich schrieb schnell Melissa eine SMS, dass Basti -verhindert- sei und wir später schreiben würden. Meine gute Laune war verflogen. Ich ging ins Bad und zog mich zum Schlafen an. Als ich wieder kam, war auf dem Display meines Handys 2 neue Nachrichten. Die eine von meiner Mama und die andere von Melissa. Zuerst las ich die von Melissa.

'Süße. Ohje... :/ Redet später mal und so :/ Dann erklärt er vielleicht genauer was war und warum er nicht wenigstens absagen konnte... Sag mir dann bescheid, ja? Lieb dich sehr :*'

Ich lächelte. Wie froh ich war, dass sie es gab! Auch wenn wir uns jetzt nicht mehr sehen konnten, waren wir immer noch für einander da. Danach las ich die SMS von meiner Mutter.

'Hallo mein Schatz. Ich komm ne'n bisschen später. Geh noch was kaufen. Bis später. Hab dich Lieb.'

Ich schrieb nicht zurück, sondern legte mich in mein Bett und wartete erneut. Diesmal nicht auf Basti, sondern seine, mir ersehnte, SMS.