Sonntag, 26. Februar 2012

Teil 66

Nach circa 1 1/2 Stunden waren wir so gut wie fertig. Da Mare zwar ihren Führerschein hatte, doch noch keine 18 war, brauchten wir schließlich jemand der uns, wohin auch immer, fuhr. Natürlich fiel uns da gleich einer ein – ihr Bruder. Das ging aber nur, wenn er auch zu Hause wäre. Schließlich zogen wir uns unsre Schuhe an, schnappten uns Handtaschen und Handys und zogen los, um zu sehen, ob ihr Bruder auch wirklich Zeit hat. Zu unsrem Glück mussten wir ihn nicht lange überreden, da er grade sowieso nichts zu tun hatte, fuhr er uns, und nun wusste ich auch was Mare vorhatte, zu der nächst gelegenen Eislaufhalle. Ich musste zugeben, dass diese Idee ziemlich gut fand. Ich bin zwar schon zwei oder drei mal Eislaufen, doch das war vor Ewigkeiten.
'Magst du nicht doch mitkommen?' Bevor wir ausstiegen, fragte ich ihn noch ein Mal, ob er nicht Lust hätte, mit zu kommen.
'Nein, danke. Ich bin nicht grade sehr geschickt auf dem Eis. Geht ihr nur schön alleine. Ich wünsche euch viel Spaß.'
'Na gut. Wie du willst... Und danke.' Schließlich stieg ich aus.
'Den werden wir auf jeden Fall haben.' Hörte ich Mare zu ihrem Bruder sagen.
Nachdem ich meine Schlittschuhe fertig angezogen hatte, wartete ich nervös auf Mare, die immer noch damit beschäftigt war, ihren rechten Schlittschuh zu zubinden.
'Ich bin schon verdammt lange nicht mehr gefahren.', gestand ich etwas ängstlich.
'Ja und? Ich auch nicht. Los, wir gehen.' Mit wackligen Beinen lief sie lachend an mir vorbei.
'Na, wenn das nur gut geht.' Sagte ich mehr zu mir selbst und ging, Schritt für Schritt, in Richtung Eisfläche.
'Okay, gehen wir zusammen ´rauf?' Fragte ich sie zögernd.
'Ja, gehen wir.' Sofort nahm sie meine Hand und wir setzten gleichzeitig einen Fuß auf´s Eis. Nach kleinen Anfangsschwierigkeiten stelle sich raus, dass ich für meinen Teil, ziemlich gut Eislaufen konnte. Doch als Mare dann mit voller Wucht gegen die Bande fuhr und ich das sah, verlor ich die Kontrolle und rückwärts auf den harten Boden. Nicht als ob das schon reichte, sah ich wie ein Junge, wie in Zeitlupe, über meine Beine stolperte und ebenfalls neben mir, auf dem Eis landete. Lachend verbarg ich mein Gesicht in meinen Händen. Als ich mich dann schließlich etwas beruhigt hatte, setzte ich mich auf, um nach dem Jungen zu sehen. Der war schließlich schon fast wieder ganz auf den Beinen und sah mich verdutzt an.
'Sorry, dass war irgendwie nicht geplant.' Lachend suchte ich Mare, die immer noch lachend an der Bande hang. Lächelnd reichte er mir seine Hand.
'Kann ich dir hoch helfen, oder magst du lieber auf dem Eis sitzen bleiben?' Immer noch grinsend nahm ich seine Hand. Als ich, zwar noch mit zitternden Beinen, wieder stand, ließ ich seine Hand wieder los.
'Eh, danke.'
'Kein Problem.'
Nachdem dann auch Mare die kurze Entfernung zwischen uns bewältigt hatte, kam sie strahlend neben uns zu stehen.
'Hast´ dir wehgetan?', fragte sie mich sarkastisch.
'Sollte ich das nicht besser dich fragen?' In Gedanken lies ich mir die Bilder von ihrem Crash mit der Bande noch einmal durch den Kopf gehen.
'Ich konnte da nichts für, die Bande kam auf mich zu gestürmt.' Jetzt brach auch der Junge, dessen Name ich nicht kannte, in lachen aus.
'Ehy, lach nicht. Ich mein das völlig ernst...' Einen Moment herrschte Stille.
'...nicht.' Und wieder fing sie an zu lachen.
'Aber trotzdem möchte ich gerne wissen, wer du bist?' Verwirrt sah er erst mich, dann sie an. Letztlich antwortete er.
'Ich bin Austin.'

Donnerstag, 23. Februar 2012

Teil 65

Am nächsten morgen wachte ich, für Ferienverhältnisse, schon recht früh auf. Was garantiert nicht an Schlafproblemen hing. Der etwas Laute Klingelton meines Handys riss mich schlagartig aus meinen Träumen. Ohne richtige Orientierung und völlig verschlafen trottete ich auf die Suche nach dem lärmenden Ding. Überrascht darüber, dass Mare durch den Krach noch nicht aufgewacht war, nahm ich das Handy in die Hand. Da ich die Nummer nicht sehen konnte, weil mich der oder diejenige Unterdrückt anrief, ging ich schließlich ran.
'Ja?'
'Kannst du mir vielleicht mal verraten, warum du mitten in der Nacht, einfach' Weiter kam er nicht. Sofort als ich seine Stimme hörte, kam das unbeschreibliche Gefühl aus Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Trauer in mir hoch. Es gab keine gemeinsame Zukunft für uns, das Schicksal hatte andere Pläne. Entsetzt über mich, wie ich dem Jungen, den ich liebte, dass alles antun konnte, lies ich mein Handy, jetzt ausgeschaltet, auf den Boden gleiten. Hab ich wirklich die richtige Entscheidung getroffen? Unfähig darüber nach zu denken, was er jetzt dachte, was er fühlte, ging ich lese aus meinem Zimmer. Im Badezimmer angekommen schaute ich in den Spiegel, die Person, die ich dort sah, war mir fremd. Bleich und mit dunklen Augenringen fing die Person an zu weinen. Ungläubig, über die erneuten Tränen, die schon wieder aus meinen Augen quollen wischte ich die Tränen von meinen Wangen. Sonst bin ich immer so stark, dass sollte ich auch jetzt sein, ganz gleich ob es mir schwer fiel. Niemand sollte sehen oder auch merken, dass ich jetzt und in der nächsten Zeit so zerbrechlich war. Mit der Hoffnung, die ganzen Gedanken einfach abwaschen zu können, tauchte ich mein Gesicht immer und immer wieder ins eiskalte Wasser. Als ich mir, nachdem ich fertig war, grade das Gesicht abtrocknete tauchte Mare im Bad auf.
'Guten Morgen.' Sie kam zu mir rüber und drückte mir flüchtig einen Kuss auf meine Stirn.
Ein leises 'Morgen.', war alles, was ich über meine Lippen brachte.
'Warum bist du schon wach? Wir haben grade mal halb 9, wirst du krank?' Lachend lehnte sie sich gegen den Badewannenrand.
'Du bist es ja auch schon.'
'Hast du nicht gut geschlafen?'
'Doch, irgendwie schon...'
'...aber?'
'Ich wurde... geweckt?'
'Von wem? Hier weiß doch eigentlich noch keiner, dass du oder wir, wieder hier sind?!'
'Schon, ich wurde ja auch nicht von jemandem hier geweckt...'
'Basti.' Ein lautes denken ihrerseits. Ich beantwortete dies lediglich mit einem leichten Nicken.
'...was hat er gesagt?' Unsicher sah sie mich an.
'Naja, schätze er wollte wohl fragen, warum ich gegangen bin.'
'Du schätzt?' Irritiert und mit einem leichten Hauch Ironie im Unterton sah sie mich schief an.
'Ja, denke schon.'
'Wieso schätzt du und... weißt es nicht?!'
'Naja ich hab ihn nicht aussprechen lassen, so irgendwie.'
'Aha, irgendwie! Hast du ihn weggedrückt oder was?'
'Was hätte ich bitte sagen sollen, es stand... alles im Brief. Ich konnte einfach nicht nochmal mit ihm reden.'
'Was soll ich dazu sagen?'
'Du musst nichts dazu sagen.'
'Mhm, okay. Aber ich hab ein Vorschlag!'
'Vorschläge sind meistens gut, also lass hören.'
'Was sagst du dazu, wenn wir dir, wenigstens für ein paar Stunden, deine, wie soll ich sagen, im Moment, nicht so schönen Gedanken, vertreiben oder verblassen lassen, wie auch immer?!'
'Wäre vielleicht ´ne Idee, an was hast du so gedacht?'
'Lass dich überraschen.'

Sonntag, 19. Februar 2012

Teil 64

Der Rest der Zugfahrt verlief zum Glück ohne weitere Zwischenfälle. Zwei Stationen vor mit musste Julian aussteigen. Wenn er dort wohnen würde, wäre das also nicht so weit von mir weg und vielleicht würde man sich irgendwann wieder sehen. Als dann auch ich endlich mit meinen Sachen aus dem Zug stieg, sah ich auch schon gleich Mare, die auf einer Bank saß und auf mich wartete. Schnell lief ich auf sie zu, um sie fest in meine arme zu schließen. Keine Ahnung, wie lange wir dort noch saßen und redeten, doch als es dann kälter wurde beschlossen wir, auf dem schnellsten Weg, nach Hause zu gehen. Als wir an der Straße ankamen, an dem sich unsere Wege eigentlich trennten entschieden wir uns schnell, dass wir zu mir nach Hause gehen würden. Natürlich war schon alles dunkel im Haus. Leise stampfen wir die Treppe zu meinem Zimmer hoch.
Nachdem wir uns Bett-fertig machten, setzten wir uns auf mein Bett und redeten weiter.
'...glaubst du wirklich, du hast das Richtige getan?' Einen Moment lang überlegte ich, bevor ich ihr antwortete.
'Ja... Ich denke schon. Es hätte nicht so weiter gehen können. Wir hätten nicht glücklich werden können, die ganzen 'Schuldgefühle' hätten immer zwischen uns gestanden. Und Chantal, so hoffe ich, dass sie sich wenigstens wieder mit Basti vertragen kann. Mir wird sie...' Ich hielt kurz inne. '...nie verzeihen.'
'Oh Süße. Du weißt ich steh hinter dir, egal wie du dich entscheidest, doch ich seh die ganze Sache ne´n bisschen anders. Ich mein, natürlich war es irgendwie voll doof, dass du ausgerechnet mit dem Jungen zusammen kamst, in den Chantal verliebt war/ist. Aber er liebt dich. Und so wären die zwei nie zusammen gekommen.'
'Ja du hast ja auch recht... irgendwie. Aber trotzdem, man! Warum muss das immer alles so verdammt kompliziert sein?! Kann in meinem Leben nicht mal was einfach nur gut laufen?'
'Das leben ist kein Ponyhof. Außerdem, wenn alles im Leben immer so gut gehen würde, wäre es langweilig.' Grinsend sah sie mich an. Jetzt musste ich ebenfalls grinsen. Jeglicher Widerstand zwecklos.
'Ja, schon. Aber trotzdem. Was soll ich denn jetzt bitte machen. Er ist mir wichtig, sie ist mir wichtig...' Sie unterbrach mich.
'...ich bin dir wichtig...' Irritiert sah ich sie an. Schnell fuhr sie fort.
'...hoffe ich!' Lachend gab ich ihr einen leichten Stoß.
'Nein, wie kommst du darauf?!'
'Weiß nicht, hät` ja sein können.'
'Natürlich bist du mir auch wichtig. Aber jetzt mal im ernst...'
'Ja, was soll ich sagen? Was soll ich dir raten?'
'Ich weiß es ja selber nicht.' Verzweifelt lies ich mich nach hinten fallen und drückte mir ein Kissen aufs Gesicht.
'Wie wär´s wenn wir jetzt erst Mal schlafen? Ich denke, wenn wir morgen ausgeschlafen noch einmal darüber reden, fällt uns vielleicht was sinnvolles ein?' Erst jetzt nahm ich das Kissen wieder von meinem Gesicht, um sie anzusehen.
'Eigentlich ´ne gute Idee, aber ich weiß nicht, ob ich jetzt schlafen kann.'
'Versuchen kannst du´s ja?' Fragend sah sie mich an.
'Okay. Versuchen wir´s!'
Nachdem wir nebeneinander lagen und alles ruhig war fing ich, wie befürchtet, an nach zu denken.
'Hör auf nach zu denken. Du sollst schlafen!' Grinsend sah sie kurz zu mir rüber.
'Singst du mir noch´n gute-Nacht-Lied?' Ebenfalls grinsend betrachtete ich meine Zimmerdecke.
'Wenn du drauf bestehst...' 

Dienstag, 7. Februar 2012

Teil 63

Das empfand wohl auch er so. Angst stieg in mir auf. Doch ich versuchte sie so gut es ging zu unterdrücken. Was mir auch, mehr oder weniger gelang. Nachdem der größere der beiden Jungs, einen kurzen Blickkontakt mit seinen Kumpels aufnahm, wand er sich von uns ab und ging. Verblüfft sah ich zwischen ihm und dem Jungen hin und her. Ich hätte alles erwartet, alles, nur das er auf mich hören würde, da dran glaubte ich weniger.
Die vielen rufe nach meinem Namen, rissen mich aus meinen Gedanken. Bei der ganzen Aufregung hatte ich Mare ganz vergessen, die immer noch am Telefon war.
'Melissa? Melissaaaa? Bist du noch da? Was ist los? Antworte mir!', hörte ich nur laut aus dem Hörer meines Handys rufen. Schnell nahm ich das Handy ans Ohr, um ihr schnell zu antworten.
'Ja. Ist doch alles gut. Kann ich dich gleich nochmal zurück rufen?'
'Wenn du mir dann sofort erzählst, was da grade abging, okay!'
'Ja, mach ich. Bis gleich.' Schnell drückte ich auf den roten Hörer und setzte mich neben den Jungen. Der mich, immer noch erstaunt, ansah.
'Ehm, danke!' Seine Stimme klang immer noch ängstlich.
'Kein Problem. Hab ich gern gemacht.' Das stimmte. Ich hatte ihm gerne geholfen, auch wenn ich anfangs nicht wirklich glaubte, gegen den großen Typen anzukommen. Dies lies mich wenigstens für einen kurzen Augenblick meine, eigentlich eher kleinen, Probleme vergessen.
'Wie hast du das gemacht?'
'Ich weiß auch nicht.' Ich musste anfangen zu lächeln.
'Eigentlich hab ich eher nicht geglaubt, er würde auf mich hören.'
'Das war eigentlich ziemlich leichtsinnig von dir... Der Typ, so wie der aussah, hätte uns beide voll umhauen können.' Und wieder musste ich lächeln.
'Im Prinzip schon. Aber...' Ich machte eine kurze Pause.
'...zum Glück hat er´s ja nicht.'
'Stimmt. Da hatte ich beziehungsweise wir, echt Glück. Wie heißt du überhaupt, wenn ich fragen darf?'
'Melissa, du?'
'Julian.' Ein erneutes Klingeln meines Handys unterbrach unsre kurze Unterhaltung. Es war Mare.
'Ich sagte doch, ich ruf dich gleich zurück.'
'Ich hab mir aber sorgen gemacht. Also was war vorhin los?'
'Oh Süße, es ist alles gut. Das war nur ein Typ der meinte, ne´n kleineren an zu machen. Ich bin halt naja, dahin und hab ihm gesagt er soll ihn in ruhe lassen. Mehr war das nicht.'
'Mehr war das nicht? Da hätte so viel passieren können! Und der ist einfach so gegangen, ja? Kommt der nicht mehr wieder?'
'Ja hätte, ist es aber nicht. Also alles gut, der ist jetzt weg und ich denke er kommt nicht mehr wieder.'
'Na dann. Also. Wie sieht´s dann jetzt aus, wann bist du da?'
'Du musst mich nicht unbe...'
'Doch muss ich, also jetzt keine Widerrede, wann bist du da?'
'Wenn du drauf bestehst...' Wieder musste ich lächeln.
'Das tu ich!'
'So in gut einer Stunde müsste ich da sein.'
'Gut. Dann bin ich am Bahnhof. Pass auf dich auf.'
'Mach ich, du auch auf dich, klar?'
'Sowieso.' Auch sie musste jetzt lachen.
'Bis später.'
'Ja. Bis Später... und Danke.'

Samstag, 4. Februar 2012

Teil 62

Nachdem ich nun auch das Haus verlassen hab, blieb ich noch einmal kurz stehen. Es war komisch zu gehen, ohne zu wissen wann oder ob ich je wieder hier her zurückkehren würde. Doch es blieb mir nichts anderes übrig. Zu meinem entsetzten fing es auch noch an zu regnen. Also lief ich die Straße entlang, um schnellstmöglich am Bahnhof anzukommen. Auf dem Weg dorthin begegneten mir nur vereinzelt Leute in meinem Alter, doch die nahm ich kaum war. Ich war zu sehr darauf konzentriert, einen Fuß vor den anderen zu setzten, um nicht darüber nach zu denken, dass ich schon wieder vor meinen Problemen weglaufen würde. Ich hoffte, dass sich die Lage dadurch entspannte und Chantal mir eines Tagen vielleicht doch verzeihen würde. Als ich am Bahnhof ankam, musste ich dann auch nicht mehr lange warten bis mein Zug kam. Doch die zehn Minuten, die ich noch warten musste, kamen mir vor wie eine halbe Ewigkeit. Es waren nicht viele Leute hier, doch die die da waren, fielen mir sofort auf. Dieses Gebrüll war wohl nicht zu überhören. Ich machte mir nichts draus. Ich setzte mich auf die Bank und wartete dort ungeduldig auf meinen Zug. Während ich wartete nahm ich mein Handy. Es war schon ziemlich spät, doch trotzdem hoffte ich, dass Mare noch wach sein würde. Schnell schrieb ich ihr eine SMS.
'Süße! Wie geht’s dir? Bist du noch wach? Wenn ja, schreib mir bitte zurück. Ich muss unbedingt mit dir reden. :*'
Bevor ich auch nur aus Senden gedrückt hatte, kam auch schon der Zug. Mit quietschenden Rädern kam er zum stehen. Drei Leute stiegen aus. Schnell stieg ich ein und setzte mich auf einen der ersten Freien Plätze. Und ich musste auch nicht mehr lange warten dann vibrierte mein Handy. Anstatt zurück zu schreiben rief sie mich an.
'Heeey.'
'Hey Süße. Was ist los?'
'Hab ich dich geweckt?' Verunsichert wartete ich auf eine Antwort.
'Nein, ich war noch wach, wieso?'
'Ich komm nach Hause.' Währenddessen ich redete, hörte ich hinter mir wieder dieses Gebrüll. Die Gruppe Jungs, die vorhin am Bahnsteig standen, mussten also in den gleichen Zug eingestiegen sein.
'Waas? Wieso das denn? Wer brüllt den da die ganze Zeit so dumm? Wo bist du überhaupt?'
'Ich bin im Zug. Da sind nur so Typen, die auch mit dem Zug hier fahren. Ich will einfach nur nach Hause. Ich musste hier weg.'
'Kannst du mir mal bitte erzählen was los ist? Nur so zum Verständnis?' Tränen stiegen mir in die Augen.
'Ich bin weggelaufen. Schon wieder. Ich muss nach Hause. Es war falsch, ich hätte es wissen müssen, wie sie reagiert. Ich hab alles kaputt gemacht.' Ich betonte jedes einzelne Wort, so gut es meine Stimme zu ließ.
'Oh Süße. Ich komm dich vom Bahnhof abholen, okay? Wann bist du da?' Auf einmal kam einer der Typen an mir vorbei. Ich erschrack. Unfähig zu reden, geschweige denn mich zu bewegen, blickte ich dem Jungen nach. Er steuerte auf einen anderen Jungen zu, der ein etwas jünger sein musste als ich selbst, und blieb neben ihr stehen. Mein Herz raste. Was bitte wollte er von ihm?
'Melissa. Hey! Bist du noch da?'
'Pssst. Warte kurz.' Es war nur noch ein flüstern, so dass ich glaubte, sie hätte mich nicht verstanden.
'Was ist de...' Sie wurde durch ein plötzliches Geschrei unterbrochen. Bin ich in einem schlechten Film? Der Typ, der eben an mir vorbei ging, war der, vom dem das Geschrei jetzt ausging. Mein Herz begann wie wild zu schlagen. Soll ich hingehen, soll ich sehen, was da los ist? Ohne weiter groß darüber nach zu denken stand ich auf und ging zu den beiden Jungen.
'Ist alles in Ordnung?', fragte ich den jüngeren der beiden. Der Antwortete nur zögernd.
'Der Typ macht mich dumm an, ich kenne den nicht mal!' Jetzt wand ich mich an den zwei Köpfe größeren Jungen.
'Was willst du von ihm?' Schwankend drehte er sich zu mir um.
'Was willst du denn?'
'Dass du ihn in ruhe lässt und dich wieder zu deinen anderen brüllenden Typen gesellst.' Die Worte klangen härter, als ich sie raus bringen wollte...

Donnerstag, 2. Februar 2012

Teil 61

Eine Zeit lang beobachtete ich ihn; sein makelloses Gesicht, sein Körper, wie er sich gleichmäßig hob und wieder senkte. Mehrere Gedanken schossen durch meinen Kopf. Ich Liebe ihn, dessen war ich mir vollkommen im Klaren. Doch trotzdem, ich konnte nicht mit ihm glücklich sein, nicht solange Chantal sauer war. Es ist schrecklich zu wissen, dass die einst Beste Freundin nichts mehr mit einem zu tun haben möchte. Natürlich, bin ich an allem selber Schuld, was verliebe ich mich auch in den Jungen, in den ausgerechnet Chantal verliebt ist? … Und komme dann auch noch mit ihm zusammen. Aber ich konnte mich nicht gegen meine Gefühle wären. Unsicher kroch ich aus dem Bett, um einen Stift und Papier zu suchen. Als ich schließlich gefunden hatte, wonach ich suchte, setzte ich mich auf den Boden und fing an zu schreiben.

Lieber Basti,
zuerst sollst du wissen, dass es mir alles verdammt leid tut. Das war alles nicht geplant und ich weiß auch, das weglaufen keine Lösung ist, aber so wie es jetzt ist, die Situation mit Chantal, so komm ich nicht klar. Ich hoffe du weißt, wie sehr ich dich liebe, Dass ich dich mehr, als alles andere Liebe. Mein Leben hat sich durch dich verändert und es wird sich jetzt wieder verändern. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, aber ich hoffe, dass sich dadurch alles wieder etwas einrenkt. Ich hätte es nie so weit kommen lassen dürfen, ich hätte wissen müssen wie sie reagiert. Doch trotz allem hatte ich etwas Hoffnung, schließlich heißt es ja Hoffnung stirbt zuletzt, aber ich denke, bei mir ist es etwas anders. Hoffnung stirbt zuletzt, ja, bei mir stirbt sie – immer. Ich weiß nicht, wann und ob ich wieder komme und ich bitte dich keine Gedanken mehr an mich zu verschwenden, ich bin nicht gut (genug) für dich. Ich hab die Zeit mit dir sehr genossen und ich werde sie vermissen. Ich werde dich vermissen. Doch trotz allem, glaube nicht, ich hätte mir das nicht gründlich Überlegt. Hätte ich eine bessere Idee, ich hätte sie umgesetzt, aber es gibt nichts. Deshalb geh ich, auch wenn es mir schwer fällt.
Ich Liebe dich!
Melissa...

Als ich die letzten Worte auf den Zettel schrieb, bemerkte ich erst, dass ich weinte. Ein paar Tränen landeten auf dem beschriebenem Papier, was zur Folge hatte, dass die Tinte an den Stellen verlief. Ich faltete den Brief einmal in der Mitte und schrieb vorne Für Basti drauf. Danach legte ich den Brief neben ihn auf das Bett. Als ich mich dann von ihm abwenden wollte, hielt ich inne. Ich wollte noch ein mal sein wunderschönes Gesicht berühren, ein einziges mal noch, seinen unbeschreiblichen tollen Geruch einatmen, einmal seinen Atem spüren. Zögernd beugte ich mich über ihn. Vorsichtig nahm ich sein Gesicht in meine Hände. Schließlich gab ich ihm einen sanften Kuss auf die Stirn. Wieder flossen Tränen über meine Wangen, doch die halfen mir nun nichts mehr. Ich hatte meine Entscheidung getroffen. Schnell wich ich zurück und suchte meine Sachen zusammen. Nach wenigen Minuten war meine Tasche gepackt. Die letzten Minuten. Noch einmal ging ich an das Bett, wo Basti, nichtsahnend von meiner Entscheidung, schlief. Ich wollte nicht darüber nachdenken, wie er wohl möglich reagieren könnte. Langsam strich ich über seine warme Wange. 'Es tut mir leid. Vielleicht kannst du mir ja verzeihen und meine Entscheidung wenigstens ein wenig nachvollziehen' und 'Ich liebe dich' waren die letzten Worte, die ich ihn ins Ohr flüsterte, bevor ich ihm den Rücken kehrte und das Zimmer, mit samt meinen Sachen, verließ. 
HEY HO! :D

Also, internet ist ja schon was cooles.... :D:D
...UND ICH BIN WIEDER DA! :D
Jetzt kommt auch gleich nen neuer Teil! ;)
Ich weiß nich wieso, aber ich wollte in der Zeit, in der ich nich on konnte, weil ich kein internet hatte, schon Teile vor schreiben, aber irgendwie... hab ich das nicht hinbekommen! :D
Aber ich poste bzw versuche jeden Tag zu posten! :)
Oke, oke - Lange rede, kurzer Sinn.
Ich bin wieder da und damit auch der Blog reaktiviert (oder wie auch immer das heißt :D)
Viel Spaß mit dem neuen Teil & ich danke schon mal im vorraus für Kommentare/Feedback! :)
Bis daaaaaaaann! :D

Achja! ~ Für die Leute die des noch nich wissen (und die auch noch Facebook haben), zu dem Blog hier gibts ne eigene Seite dort! :D
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Würde mich freuen! :)

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Tschaaaau!
Eure Melissa.<3