Samstag, 10. Dezember 2011

Teil 59

Ohne noch etwas zu sagen stand ich auf und durchquerte das Zimmer mit ein paar Schritten. Nun stand ich dort, wie ein kleines Kind, den Kopf gesenkt, die Augen auf meine zitternden Hände gerichtet.
'Ich hab angst..., angst davor, dass sie mir nicht verzeiht. Ich hab keine Ahnung, wie sie reagieren wird. Und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr angst bekomme ich. Wenn dann meine angst wirklich zu groß wird, will ich später nicht mehr gehen, also müssen wir, oder ich jetzt gehen.'
'Denk nicht so viel darüber nach, das wird schon, glaub mir. Ich sag nur kurz meiner Mutter bescheid, dann können wir los.'
'Gut.' Ich lief schon einmal runter und wartete an der Haustür auf ihn. Eine Minute, zwei Minuten, drei Minuten... und mit jeder weiteren Minute wurde ich immer nervöser. Dann kam er endlich und wir verließen das Haus. Weit bis zu Chantal war es nicht, deswegen waren wir auch schon nach kurzer Zeit da. Jetzt standen wir vor Chantal´s Haustür. Ich klingelte.
'Auf in den Kampf.' Flüsterte er mir ins Ohr. Widerwillig musste ich Lachen. Und schon wurde die Tür geöffnet... von Chantal. Ich versuchte mein Lächeln aufrecht zu erhalten, was mir auch, mehr oder weniger, gelang.
Die Begrüßung war kurz, aber herzlich, was mir noch viel mehr weh tat. Jetzt lächelt sie noch, wie gesagt noch. Als wir in ihrem Zimmer ankamen,setzten Sebastian und Chantal sich auf ihr Bett. Wie sollte ich bitte anfangen? Ein dicker Klos bildete sich in meinem Hals. Keiner sagte was. Warum redete keiner? Mein Klos schien immer größer zu werden.
'Chantal ich muss mit dir reden, dringend.'
'Das klingt ja ziemlich ...negativ. Ich hab angst.' Sie fing an zu lachen. Die einzige in dem Raum, die nicht wusste, was los war und der noch zu lachen zu mute war.
'Ansichtssache.' War das einzige was ich darauf antwortete.
'Na gut, erzähl schon. So schlimm kann es ja nicht sein, oder ist jemand gestorben?'
'Nein, zumindest keinen, den ich kannte..., in letzter Zeit.'
'Also?'
Ich schluckte. Jetzt oder nie. Ich musste es ihr sagen. Die ganzen Wörter in meinem Kopf, wollten einfach keinen richtigen Satz ergeben, also versuchte ich mich auf etwas anderes zu konzentrieren.
'Es ist nicht ganz einfach und glaub mir, ich wollte das nicht, ich weiß auch nicht wie... das passieren konnte.' Fragend sah sie mich an. Der Klos in meinem Hals schien mir die Luft zum Atmen zu nehmen.
'Ich hab mich nun ja, verliebt und ich bin sozusagen vergeben.'
'Aber das ist doch toll. Seit wann seit ihr denn schon zusammen? Du musst mir alles erzählen. Wer ist er, kenne ich ihn?' Aufgeregt kam sie einen Schritt auf mich zu. Meine Augen wanderten durch das Zimmer, als ich nach den passenden Worten suchte. Schließlich blieben sie an ihm hängen.

1 Kommentar:

  1. ich hätt da voll panik, wenn ich das meiner freundin erzählen müsste ;/
    hoffentlich bleibt alles ok .. :O

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