Mittwoch, 2. November 2011

Teil 48 - Schlechtes Gewissen.

Die Nacht verging viel zu schnell. Wahrscheinlich lag das an diesem Traum, der, im Vergleich zu den anderen, sehr realistisch war. Unglaublich! Hatte ich wirklich nur geträumt, oder es sogar erlebt? Ich setzte mich auf. Die Sonne, die durch mein Fenster schien, ließ mich blinzeln. Dieser Traum machte mir angst, nicht nur, weil er so realistisch war, auch, weil es um eine ganz bestimmte Person ging, von der ich eigentlich nicht träumen wollte. Doch darauf hab ich schließlich kein Einfluss. Und auch, was es nicht grad, das tollste Gefühl, direkt, nachdem man grade erst aufgewacht ist, ein schlechtes Gewissen hat. Gewissens geplagt ließ ich mich wieder zurück, in mein geliebtes, Bett fallen. Gedankenverloren ließ ich meinen Blick durch mein Zimmer fliegen. Als ich daran dachte, dass ich gestern Abend, vergessen hatte, Margit anzurufen. Dann würde ich das gleich nachholen, schließlich war es ja auch schon sehr spät und dann noch anrufen? Vielleicht hatte sie schon geschlafen, hatten sie schon geschlafen und ich hätte sie unnötiger weise geweckt. Erneut setzte ich mich auf. Schnell nahm ich mein Handy und schaltete es ein. Ich wartete einen Moment und dann kamen sie, die Meldungen. Fünf Anrufe in Abwesenheit und drei neue Textmeldungen. Die Anrufe waren alle von Basti gewesen. Ein komisches Gefühl bahnte sich in meinem Magen an. Jetzt schaute ich nach den Nachrichten. Zwei von Basti und eine von Mare. Also öffnete ich die eine SMS von Basti.
'Was tut dir leid? Warum bist du denn gefahren? Einfach so? Ruf an. Bitte.'
Und jetzt die andere SMS.
'Ich kann nicht schlafen. Warum? Erklär es mir! Warum willst du nicht einmal mehr mit mir reden? Dann schreib wenigstens zurück, ja?'
Ein schlag in den Magen.
Jetzt, las ich die letzte Nachricht, von Mare.
'Süße! :) Wie geht’s dir? Also ich komm heute wieder. Amerika war total toll, erzähl dir später dann alles. Sehen wir uns? Schreib zurück, schnell!! :D :*'
Nach einem Jahr, sah ich sie jetzt endlich wieder. Ich freute mich sehr, sie wieder sehen zu können, doch die Tatsache, das ich so dumm bin und allen, die mir wichtig sind, weh tu, war schrecklich. Doch ich stand jetzt auf, nahm ein paar Klamotten und verschwand damit im Bad. Nachdem ich geduscht hatte, zog ich mich schnell an und ging dann runter. Mir fiel ein, dass ja noch keiner meiner Familie wusste, dass ich wieder da war. Was sollte ich ihnen sagen? Etwa die Wahrheit? Das ich abgehauen bin? Mich von keinem Verabschiedet habe außer Bastis Mutter? Dass ich, wegen Weg musste? Musste, weil ich es wollte? Weil ich scheiße gebaut hatte? Nein. Ich würde ihnen, was anderes sagen. Falscher Zeitpunkt? Ja das klang einleuchtend. Schließlich wussten sie, dass ich eigentlich erst später vorhatte, nach Wipperfürth zu fahren, aber da Basti mich fragte, ob ich jetzt schon kommen könnte, um Chantal zu überraschen, war ich schon früher gefahren. Was aber leider nicht in Chantals Zeitplan passte. Also ging ich weiter in die Küche und dort saß meine Mutter mit meiner kleinen Schwester am Frühstückstisch. Erstaunt sahen sie mich an.
'Tahdaaah' brachte ich mit einem gezwungenem Lächeln her raus.

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