Montag, 28. November 2011

Teil 56

Am nächsten Morgen wurde viel früher wach als sonst. Langsam drehte ich mich um, um nach meinem Handy zu suchen. Als ich ihn jetzt beobachtete, erinnerte ich mich an gestern. Doch jetzt war ich mir sicher das er schlief. Wo war mein Handy? Keine Ahnung wo ich es das letzte mal hatte, aber so wichtig ist es ja auch wieder nicht. Kraftlos lies ich mich zurück fallen und drehe mich auf die Seite, so dass ich Sebastian beim schlafen zu sehen konnte. Schließlich konnte ich jetzt nicht mehr schlafen. Einmal wach und vorbei mit dem Schlaf. Dann plötzlich fuhr ich zusammen. Das klingeln seines Handy ließ mich zusammen zucken. Jetzt wurde auch er wach. Verschlafen sah er mich an.
'Guten Morgen.' Verunsichert versuchte ich zu lächeln.
'Guten Morgen.' Seine Lippen umspielte ein schwaches Lächeln. Da er keine Andeutungen machte, an sein Handy zu gehen, deutete ich mit meinem Kopf in Richtung Nachttisch, wo sein Handy lag. Genervt wandte er sich ab. Verständlich wen bewegt es so früh morgens jemand anderen anzurufen? Er drückte den grünen Hörer und schon hörte man eine Stimme sprechen. Etwas ungeschickt stand ich auf und ging zum Fenster. Abwesend hörte ich noch seiner verschlafenen Stimme zu.
'Morgen.'
'Super und dir?'
'Ja könnte man so sagen.' Ein leises Lachen. Dann verstummte es für eine kurze Minute.
'Nein. Nicht so schlimm.'
'Ich hab sehr gut geschlafen. Ich hoffe du auch, weil du jetzt schon wach bist?!' Wieder ein kurzes, leises Lachen.
'Achso. Okay. Verständlich.'
'Ehm, ich lieg noch im Bett und telefonier grade mit dir.'
'Ob ich schon was vor hab...' Langsam drehte ich mich um, hilflos starrte ich ihn an. Nach einem schnellen Blickwechsel sprach er wieder.
'Nein. Nein hab heute noch nichts vor.'
'Treffen?'
'Ehm.'
'Ja. Ja warum nicht. Ich ruf dich dann an, wenn ich … ehm fertig bin. Okay?'
'Gut. Dann bis später.'
'Ja. Tschüss.'
Regungslos stand ich da, unfähig mich zu bewegen, zu sprechen geschweige denn zu reden.
'Oh man.' Wie gelassen er klang. Plötzlich stand er auf und kam zu mir. Verunsichert nahm er mich in dem Arm.
'Vielleicht sollten wir langsam unsere Sachen packen...'
'Wir?'
'Denkst du ich lass dich hier alleine?' Wie süß er ist und unter anderen Umständen wäre ich auch wirklich gerne mit ihm zusammen nach Wipperfürth gefahren. Aber so? Ich würde Chantal sehen. Ich müsste mit ihr reden, ihr erklären. Schon heute, wäre alles vorbei. Die Freundschaft. Ich drückte ihn fest an mich, in der Hoffnung, meine Gedanken an den bevorstehenden Tag zu vertreiben.
'Es wird alles gut.' Die Worte halten durch meinen Kopf, obwohl es nur ein leises flüstern war. Kannte er mich schon so gut, dass er wusste was ich dachte?
'Ich liebe dich, vergess' das nicht. Es wird sich alles klären.'
'… und ich liebe dich.'

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