Samstag, 29. Oktober 2011

Teil 44

Das konnte doch nicht sein. Noch vor ein paar Wochen war alles in Ordnung und jetzt? Ich fühlte mich schrecklich. Ich hatte Chantal als Freundin nicht verdient, auch Sebastian nicht, niemanden. Wieso musste ich mich in den Jungen verlieben, von dem ich wusste, dass Chantal ihn liebte? Das Herz fragte nicht nach wem, was, wie oder ob. Es war so. Ich konnte zwar gegen meine Gefühle ankämpfen, aber es brachte nichts, nichts bis jetzt und würde es auch nie. Ich spürte eine Hand auf meinem Rücken. Jetzt hob eine Hand mein Gesicht an, Bastis. Durch mein ständiges schluchzten, verstand er mich wahrscheinlich nicht richtig, aber trotzdem versuchte ich es.
'Es tut mir leid, alles. Ich hätte dir nichts sagen sollen, nie. Nie hätte ich mit dir darüber reden dürfen. Ich hätte nie herkommen sollen.'
'Darüber reden wir gleich. Steh erst mal auf, ja?' Auch wenn ich nicht wollte, stand ich auf. Doch was sollte ich tun? Erneut legte ich mein tränen überströmtes Gesicht in meine Hände.
'Sieh mich an.' Seine Stimme war nur ein leises flüstern. Zögernd sanken meine Hände. Durch den Tränenschleier sah ich ihm in die Augen. Bildete ich mir das ein, oder hatte er wirklich Tränen in den Augen? Ich umarmte ihn. Sein wundervoller Geruch, den ich so mochte, lies die Wirklichkeit, in meinem Kopf weit nach hinten rutschen, so dass ich sie für einen Moment lang vergaß. Ich wollte ihn nicht wieder los lassen. Ich hätte Stunden mit ihm Arm in Arm dort stehen können. Durch eine Stimme, die von seiner Mutter kam, wurde ich sofort wieder in die Realität zurück genommen. Ein letztes 'Es tut mir leid.' bekam ich her raus. Ich meinte es wirklich so. Und viel zu schnell löste ich mich aus dieser Umarmung. Wieder rief seine Mutter, dass das essen fertig sei.
'Wir sollten wohl rüber gehen, bevor sie uns gleich holen kommt.' Mit einem gekünstelten lächeln wollte ich in Richtung Küche, doch er hielt mich auf.
'Wir gehen jetzt nicht essen.' Verwirrt sah ich ihn an.
'Was? Wieso denn nicht, deine Mutter...' bevor ich den Satz beenden konnte zog mich Basti an der Hand in Richtung Küche. Nun doch essen? Oder auch nicht, an der Tür blieb er stehen und sagte seiner Mutter, dass wir später essen würden. Und ohne ein weiteres Wort führte er mich in sein Zimmer. Es war wohl das beste. Reden. Aber worüber? Schweigend setzten wir uns auf sein Bett.
'Melissa.' begann er. 'Es war richtig, dass du mir das gesagt hast. Und erst recht, dass du hier her gekommen bist. Das Chantal...' er machte eine Pause, als müsste er nach den richtigen Worten suchen. '...in mich verliebt ist, dass hab ich mir irgendwie... schon gedacht. Ich hab es geahnt. Und ich hätte sowieso bald mit ihr darüber reden müssen.' Verwirrung.
'Du wusstest es?'
'Nein! Ich hab es geahnt...' Ich war Sprachlos. Er hatte es geahnt.
'Mhm.' Was sollte ich auch anderes sagen?
'Ich liebe Sie aber nicht.' Ein Gedanke. Als ob das die ganze Sache ändert.
'Leicht.'
'Was?!'
'Das ändert die Sache... etwas.' Wie..? Konnte er jetzt Gedanken lesen? Aber das würde auch nichts helfen. Wir hatten ein ziemlich großes Problem, Telepathie würde da nicht viel nützen.
'Die Situation ist immer noch die Gleiche. Also was ändert es bitte die Sache?'

3 Kommentare:

  1. sehr guter teil:)
    ich ahne was basti zu ihr sagen will:)

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  2. jaa, ich auch! Mello, du schreibst soo toll! Ehrlich, ich liebe diesen teil! ♥
    HDL :* <3

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  3. Dankeschön. :)
    Freut mich sehr, wenn euch gefällt, was ich mache [schreibe] :P

    aha :D, ihr ahnt es also.. Hm,vielleicht kommt auch alles anders, als erwartet? :o
    :P

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