Montag, 31. Oktober 2011

Teil 46 - Richtige Entscheidung?

Basti nahm mir die Entscheidung ab, indem er die Wahrheit sagte.
'Als ich zu ihr ins Hotel bin, wurde mir gesagt, dass die nicht mehr da sei, da war mir klar, dass sie nach Hause ist. Also bin ich zum Bahnhof und hab sie davon abgehalten.' Stille. Keiner sagte was. Erneutes schweigen. Was dachte sie jetzt? Was würde sie sagen? Mein Herz pochte. Und dann, die Antwort. Ein Wort.
'Okay.' Sie betonte es mit meinem mir fremden Unterton. Ich konnte ihn nicht deuten. Und genau das war es. Mein Zeichen. Genau jetzt musste ich gehen. Nach Hause, sofort! Ich konnte nicht bis zum morgen warten. Wo war mein Koffer? Unten! Also konnte ich problemlos weg. Zwar dämmerte es schon draußen, doch das machte mir nichts.
'Ehm, ich lass euch dann mal kurz allein.' Eine kurze Handbewegung in Richtung Tür.
Ein leises 'Warte!' kam von Basti, aber ich tat so, als würde ich es nicht hören. Jetzt war ich aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Würde er mich wieder aufhalten, wenn er wüsste, was ich vorhatte? Ich weiß es nicht. Also nutzte ich die Zeit. Im Wohnzimmer fand ich Margit. Was sollte ich ihr sagen? Wie sollte ich es sagen? Ohne über die Worte nachzudenken fing ich einfach an.
'Margit? Ich wollte mich verabschieden, ich fahr doch noch heute nach Hause.... und deswegen wollte ich mich auch bedanken...' Jetzt unterbrach sie mich.
'Ist was passiert? Ich hab ja schon mitbekommen, dass du vorhin geweint hast, ist es deswegen? Brauchst dich nicht zu bedanken, ich mag dich und freue mich, wenn du hier bist.'
'Nein, es ist nichts passiert. Ich weiß ja nicht was Sebastian dir erzählt hat, aber ich hätte nicht hier her kommen dürfen, aber egal. Ich hoffe wir sehen uns bald nochmal.'
'Willst du nicht wenigstens noch was essen?' Essen, stimmt. Wir wollten noch essen, aber dafür hatte ich keine Zeit mehr.
'Nein, danke. Ich muss mich jetzt auf den Weg machen.'
'Na gut. Ich hol grade noch die Autoschlüssel.' Was? Wieso das?
'Bitte?'
'Ich fahre dich natür...' schnell unterbrach ich sie.
'Nein,nein, nein. Kommt überhaupt nicht in Frage. So weit ist es nicht.' Doch sie behaarte weiter darauf.
'Keine Widerrede.' Wie nett sie doch war. Also nahm ich meinen Koffer und wir gingen zusammen durch die Tür nach draußen. Am Bahnhof angekommen, bedankte ich mich erneut bei ihr.
'Soll ich noch mit zum Gleis kommen?' Sie lächelte mich an.
'Musst du nicht, nein. Keine weiteren Umstände!' Sie lachte.
'Das sind keine Umstände, mach ich gerne.'
Am Schalter saß ein junger Mann, ich fragte ihn wann der nächste Zug fuhr. Und ich hatte Glück. Der nächste kam schon in 10 Minuten. Er war auch der letzte für heute. Am Gleis angekommen steuerte ich auf eine Bank zu. Nach kurzer Zeit hörten wir den Zug und ich umarmte Margit zum abschied. Der Zug fuhr mit quietschenden Bremsen in den Bahnhof ein.
'Ruf bitte an, wenn du zu Hause angekommen bist, ja?'
'Mach ich.'
Ein letztes Lächeln.
Und ich verschwand im Zug. 

2 Kommentare:

  1. mal wieder sehr schön ;) weiter! :D

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  2. Oh mann..ich hab gedacht sie kann sich jetzt mit Basti aussprechen..:(
    Wieso will sie eigentlich immer nach Hause?? :o

    Trotzdem schöner Teil..:D
    Hoffe der nächste kommt bald..;)

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