Montag, 17. Oktober 2011

Teil 39 - Rückweg.

Als wir jetzt an seinem Haus ankamen, dachte ich, dass wir uns jetzt verabschiedeten und ich alleine zurück zum Hotel gehen würde. Das war mir ziemlich recht. Desto weniger Zeit ich mit ihm verbringen würde, desto besser. Doch ich hatte mich da ein bisschen geirrt. Als wir dann vor dem Haus standen, sprach keiner. Warum war das alles so? Ich hätte heulen können, doch ich hielt mich zurück. Ich konnte nicht schon wieder vor Basti heulen. Was sollte ich machen? Genau jetzt, entschied ich mich auf jeden Fall morgen nach Hause zu fahren.
'Naja.' begann ich. 'Ich geh dann... Wir sehn uns.' Grade als ich mich umdrehen wollte, um zu gehen, wurde ich an meinem Arm festgehalten. Sofort drehe ich mich wieder um. Ich versuchte so böse wie möglich zu schauen, doch es gelang mir nicht. Konnte man überhaupt sauer auf diesen wundervollen Jungen sein?
'Was soll das?' Verwirrt sah ich ihn an.
'Was soll was?' ich betone jedes einzelne Wort.
'Du weißt genau was ich meine.' Auch er betonte jedes Wort. Ich versuchte die Situation etwas zu entspannen. Ich lachte.
'Was?' Jetzt war es Basti der mich verwirrt ansah.
'Naja, machen wir jetzt ein Wettbewerb im Wer am bösesten klingt? ' Und es half, wenigstens ein bisschen. Basti brachte ein schwaches Lächeln auf die Lippen.
'Nein, sorry. Aber trotzdem, was ist los? Seit wir von Chantal weg sind bist du so anders.'
'Bin ich nicht.' Meine Stimme war jetzt nur noch ein leises flüstern.
'Erklär es mir. Was ist los?' Auch er klang nicht mehr so ernst, jetzt eher besorgt.
'Ich hab's dir schon gesagt.'
'Ja, aber ich konnte dir nicht ganz folgen.' Sein flehender Blick verriet mir, dass ich es ihm erklären sollte. Noch einmal. Aber ich wollte jetzt nicht noch einmal darüber reden. Es war schon alles schwierig genug. Ich wollte diesen Kuss einfach nur noch vergessen.
'Was soll ich noch sagen? Ich hab es dir doch vorhin schon gesagt. Der Kuss hätte nie stattfinden dürfen. Nicht jetzt, nicht in dieser Situation. Und jetzt lass mich bitte, ich will zum Hotel.'
'Warum, sag es mir.'
'Sebastian... Bitte.' Ohne auf eine weitere Antwort oder Reaktion lief ich weg, in Richtung Hotel. Wahrscheinlich hatte ich ihn jetzt verletzt, aber ich konnte doch nicht anders. Schon gar nicht erklären Warum das alles. Egal, ich versuchte meine Gedanken zu verdrängen. In meinem Hotelzimmer angekommen ließ ich mich auf Bett fallen. Kurz schloss ich die Augen, bevor aber der Tag noch einmal an mir vorbei ziehen konnte, öffnete ich sie wieder. Kurz rief ich zu Hause an, doch niemand ging ans Telefon. Also beschloss ich mich einfach morgen früh in den Zug zu setzten und einfach nach Hause zu fahren. Für meine Eltern dann bestimmt unerwartet, mich dann morgen schon zu sehen, aber naja, sie gingen ja schließlich nicht ans Telefon. Ein Blick auf die Uhr. 21:00 Uhr. Okay, was soll ich jetzt noch machen? Alleine, hier? Ich hatte für nichts Lust, also zog ich mich um und legte mich ins Bett. Ich schaltete den Fernseher ein, wie immer kam nicht wirklich viel im Fernseh, also schaltete ich es wieder aus. Nach einigen Stunden übermahnte mich dann endlich die Müdigkeit und ich schlief ein.
Nach einer unruhigen Nacht, wachte ich ziemlich verschlafen auf. Ich fühlte mich schrecklich. Nicht weil ich Krank war, oder der Gleichen, sondern, weil ich mich gestern so dämlich Verhalten hatte. Um mich etwas abzulenken nahm ich meine Sachen und sprang schnell unter die Dusche. Das warme Wasser fühlte sich jetzt sehr gut an. Ich wollte in dem Moment nie mehr weg hier. Doch dann fiel mir alles wieder ein. Chantal. Basti. Der Kuss. Ich schnappte mir ein Handtuch und wickelte mich darin ein. Schnell machte ich mich fertig, packte meinen Koffer und verließ das Zimmer, dann das Hotel. Ein Taxi, das dort stand, brachte mich zum Bahnhof. Der nächste Zug kam in einer halben Stunde. Ich kaufte mir ein Zugticket und ging auf das entsprechende Gleis. Dort wartete ich. 

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