Montag, 3. Oktober 2011

Teil 32 - Unerwartet.

Ich schloss meine Augen. Langsam drehte ich mich um, den Atem angehalten. Eigentlich konnte es niemand 'fremdes' sein, ich war ja schließlich bei Basti zu Hause. Schnell schlug ich meine Augen wieder auf, um zu sehen wer dort auf einmal hinter mir stand. Ich kam mir irgendwie etwas doof vor, weil ich so schreckhaft bin. Dort stand völlig unerwartet Melissa. Schnell atmete ich wieder aus, um sie danach völlig Fassungslos anzusehen. Was macht sie hier? Mit ihr hätte ich am aller wenigsten gerechnet.
'Ja, dir auch einen Guten Tag.', begann sie. Es dauerte etwas, bis ich ihr antworten konnte. Wieso war sie hier? Wir hatten doch noch keine Ferien. Und wieso stand die jetzt vor mir? Ich meine wir sind hier in Bastis Haus? In dem Moment schossen mir tausend Gedanken durch den Kopf. Was mache ich hier? Anstatt soviel darüber nachzudenken WARUM sie hier ist, sollte ich mich eher freuen! Ich fiel ihr in die Arme.
'Sorry, ich kann es gar nicht glauben.'
'Ja, das merke ich.'
Ich ließ sie los und sah sie an. Ich konnte mein Gesicht zwar nicht sehen, aber durch ihre Mimik sah ich, dass damit etwas nicht stimmen konnte. Was war denn auf einmal los? Nichts war so wie früher. Es hatte sich was verändert. Kurz bevor ich etwas sagen konnte, kam auch Basti endlich zu uns, in sein Zimmer.
'Ouh, Melissa. Du bist schon da?!' Fragend sah er sie an. Lächelte dann und ging auf sie zu, um sie zu umarmen.
'Ja, deine Mutter wusste wohl Bescheid und hat mich gleich hoch geschickt...' Bekam er zur Antwort. Was reden die da? Wusste er das sie kommt?
'Freut mich, dass du hier bist. Aber um ehrlich zu sein siehst du nicht grade so... wie soll ich sagen... glücklich aus.' Er sah mich an. 'Und du auch nicht? Was ist los?' Ich wusste es selber nicht.
'Keine Ahnung.' Kam es von Melissa. Sie ging einen Schritt zurück und stolperte fast über ihren Koffer.
'Ich glaub ich geh dann mal lieber... Ich muss mir noch ein... ähm Hotelzimmer holen.' Sagte sie schnell und bevor sie den Satz überhaupt beendete war sie schon aus der Tür. Ich bewegte mich nicht. Basti sah mir verwirrt an und lief ihr hinterher. Nun war ich allein. Allein in Bastis Zimmer. Was machte ich hier? Wieso, ist alles so anders? Wieso gehe ich Basti und Melissa nicht nach? Ich setzte mich auf Bastis Bett und wartete. Wartete darauf, das irgendwer zurück kam.

5 Minuten.
10 Minuten.
Immer noch nichts.
Ich beschloss mich, noch zu warten. Ich kam mir so dumm vor. Ich wartete hier in einem Zimmer, das nicht mir war, auf die Person, der es gehörte und auf meine Freundin. Meine Freundin? Konnte ich das überhaupt noch sagen? Verdammt, was war mit mir los? Hab ich etwa all die tolle Zeit früher vergessen? So schnell? In meinem Kopf schwirrten 100 von Fragen, fragen die ich mir nicht beantworten konnte.

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