Sonntag, 25. September 2011

Teil 23 - Der Spaziergang

Ich schaute nach, die Nummer, von dem die SMS kam, war mir unbekannt. Trotzdem öffnete ich sie und las. " Hey, na alles klar bei dir? Hast du dich gut eingelebt? Wie sind die Ferien? Hab ne neue Handynummer, also nicht wundern. Hoffe wir sehn uns mal wieder. Dave." Das er an mich dachte, wunderte mich. Dave war in meiner Parallelklasse. Wir hatten ab und zu Kontakt, aber nicht viel. Schnell schrieb ich ihm zurück. Ich redete noch etwas mit meiner Mutter und ging dann nach oben in mein Zimmer. Ich legte mich auf mein Bett und starrte an die Decke. Wenn das so weitergehen würde wie bis jetzt, würde ich vor Langeweile umkommen. Nach langem Nachdenken entschloss ich mich, spazieren zu gehen, denn der Regen hatte inzwischen aufgehört. Ich zog mich nicht um, lediglich Schuhe, ohne sie konnte ich ja schlecht raus. Ich ging runter, sagte meiner Mutter kurz, dass ich ein bisschen draußen bin und schon war ich aus der Tür. Es war schon ein wenig dunkel, naja, kein Wunder, es wurde den ganzen Tag nicht wirklich hell. Ich hoffte nur, dass die Ferien besser werden, als der Tag heute. Ich wusste nicht genau wohin ich ging, aber das war mir egal, ich musste einfach ein bisschen frische Luft schnappen. Ich dachte an viele Sachen. Melissa, die Ferien und an Basti. Ich konnte es kaum glauben, war es wirklich? Unvorstellbar! Vor ein paar Wochen war noch alles anders. Es hatte sich so viel verändert. Melissa und ich wollten unbedingt mal Basti persönlich treffen und jetzt waren wir naja... mehr oder weniger mit ihm befreundet! Vorher wohnte ich noch in Schwanheim und jetzt? In Wipperfürth! Das einzig gute hier ist dann wohl, dass Basti nicht weit von mir wohnt. Mhm, alles ziemlich... eigenartig. Ich frage mich, wie es wohl in der neuen Schule sein wird. Die Schüler, meine neue Klasse und vor allem die Lehrer. Es würde alles anders sein, dass wusste ich, aber so ganz, glaubte ich immer noch daran, dass alles "gut" werden würde. Oh man. Wie ich Melissa vermisste, früher machten wir solche Spaziergänge immer zusammen. Haben über alles mögliche gesprochen, gelacht oder manchmal auch geweint. Und jetzt musste ich alleine gehen. Sollte ich vielleicht auch noch Selbstgespräche führen? Nein, nein, nein. Soweit darf es auf keinen Fall kommen. Inzwischen war ich an einem Wald angekommen. Ich schaute mich um. Eigentlich ist es ja nicht so meins, wenn ich Abends, wenn es schon dunkel ist, durch einen Wald zu gehen, aber dieser hier hatte etwas besonderes. Warum auch immer. Dort drüben stand eine kleine Bank, ich steuerte drauf zu und setzte mich hin. Ein Gedankenblitz. Mir fiel ein, dass ich vielleicht gar nicht alleine spazieren gehen müsste. Basti wäre bestimmt schon fertig mit lernen. Wieso bin ich auf die Idee nicht schon gekommen, als ich noch zu Hause war? Auf einmal schoss mir eine Frage durch den Kopf. Was wenn er mich gar nicht mochte? Quatsch - wir trafen uns doch und redeten viel, wenn es so wäre hätte er mir das doch bestimmt gesagt, oder nicht? Komplette Verwirrung in meinem Kopf. Dann sah ich auf einmal, wie sich hinter ein paar Bäumen etwas bewegte. Mein Herz überschlug sich gefühlte 100 Mal. Mein Kopf sagte mir nur noch. Versteck dich. Schnell sprang ich auf und versteckte mich hinter einem dicken Baum. Mein Atem ging viel zu schnell und zu laut. Ich hielt mir die Hand vor den Mund und schaute, wer oder was sich dort Bewegte. Es war weg. Ich entspannte mich, doch dann stand dieser jemand, oder dieses was direkt hinter mir...

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