Donnerstag, 29. September 2011

Teil 28 - Enttäuschung.

...und warte. Ich weiß nicht wie lange ich schon hier sitze, aber es beginnt bereits dunkel zu werden. Enttäuscht schaue ich auf mein Handy. 18.20 Uhr. Kein Anruf oder SMS wo er... absagen hätte können. Na toll. Vielleicht hatte er einfach keine Lust mehr auf mich? Aber er hat mich ja schließlich gefragt. Sollte ich den kurzen Weg zu ihm gehen...? Nein! Der Wind wehte. Es wurde auch schon etwas kälter. Dennoch wartete ich weitere 10 Minuten... Und? Nichts! Erneut kam ein Windstoß und wirbelte meine Haare durcheinander. Mir wurde kalt. Ich bekam Gänsehaut. Jetzt beschloss ich nach drinnen zu gehen. Ich stand auf und ging zur Tür. Ich suchte in meiner Tasche nach dem Haustürschlüssel. Es dauerte bis ich ihn gefunden hatte. So viel Sachen, da muss man halt suchen. Ich schloss die Tür auf und ging rein. Meine Mutter müsste jetzt auch irgendwann kommen. Ich ging in mein Zimmer legte den Schlüssel auf meine Kommode nahm mein Handy aus der Tasche und schmiss den Rest der Tasche in die Ecke. Langsam lies ich mich aufs Bett fallen. In meinen Augen bildeten sich Tränen. Nein. Ich darf jetzt nicht weinen. Warum denn? Ihm ist bestimmt was wichtiges dazwischengekommen. Mein blick flog durch mein Zimmer und Bild auf einem Bild haften. Melissa. Oh Gott. Die letzten Tage hatte ich gar nicht an sie gedacht. Telefoniert oder geschrieben hatten wir auch nicht. Ich beschloss mich, sie sofort anzurufen!
Dut – Duut – Duuut.
Ich hörte eine leise Stimme ein kurzes 'Hallo?' antworten.
Schnell antwortete ich ebenfalls.
'Hey, ich bins Chantal. Wie geht’s dir Süße?'
'Ja, hab ich schon gelesen... Naja ganz okay und dir?'
'Ja... mir auch ganz okay. Was denn los?'
'Ach nichts. Nicht so wichtig. Was denn bei dir? Gut eingelebt so? Schon Leute gekennengelernt oder so?'
'Ja. Ehm... wo soll ich anfangen? Also eingelebt naja schon jetzt so. Leute … naja wenn du die Fans von Basti meinst...' Ich lachte.
'Mhm. Naja, wird schon. Wenn Schule anfängt und so. Was machst denn so?'
'Ja. Glaube ich auch. Im moment hab ich halt nur Basti. Meine Mama ist ja arbeiten.'
'Achso. Was machst du denn den ganzen Tag? Also deine Mama ist ja arbeiten und … Basti ist ja auch nicht immer da. Wegen Schule und so?'
'Naja. Zu Hause sein. Ich hab letztens sogar gekocht. Dann DVD's gucken und Donna. Gibt halt nicht so viel. Ich kenn ja auch noch nicht alles hier.'
'Stimmt. Doof. Aber wird schon, süße. Was hast denn heute gemacht?'
'Ehm. Ich war bei Donna, dann auf dem Heim weg Basti begegnet dann gleich mit ihm nach Hause...' Ein lächeln bereitete sich auf meinem Gesicht aus, als ich daran dachte. Melissa merkte das sofort. 'Aha, aha. Jetzt wo ich nicht mehr da bin, verpasste ich das beste, oder wie sieht das aus?' Oh, Melissa. Sie fehlt mir so! 'Nichts aha, wir haben nur mit seiner Mama zu Mittag gegessen und dann haben wir beziehungsweise er Hausaufgaben gemacht. Ich hab dann zugeschaut, oder wenn ich konnte, geholfen. Mehr auch nicht.' Ich merkte eine gewisse Enttäuschung in meiner Stimme. 'Leider, was?' Jetzt fing sie an zu lachen. 'Quatsch!' versuchte ich zu leugnen. Doch bei Melissa klappte das nicht. Sie musste mich nicht mal sehen, um zu wissen das ich log. Also wusste ich auch schon was sie antworten würde. Es würde jetzt – Komm, sags mir, ich weiß es eh schon.- kommen. 'Chantal.' Ihr lachen unterbrach sie,dann setzte sie fort. ' Komm, sags mir, ich weiß es eh schon!' Ich wollte protestieren, doch sie redete weiter, ohne das ich überhaupt anfangen konnte. 'Du kannst mir nichts vor machen. Ich merk das...!' Wieso sollte ich sie anlügen? Nur weil ich mir nicht sicher über das war was ich fühlte? Weil ich es nicht wusste? Früher haben wir immer gleich über solche Sachen geredet. 'Ja, du hast ja recht. Also vielleicht. Ich weiß es nicht. Ich bin mir unsicher. Und ich hoffe, dass es nicht so ist! Meine Gedanken... Sie sind immer nur bei ihm.' Ich sah ihr grinsen, ohne bei ihr zu sein. 'Uhhhh, da ist wohl wer verliebt?'
'Ach, und wenn schon. Was würde es bringen? Er mag mich sowieso nicht...' Jetzt erinnerte ich mich daran, wie ich dort vor unserem Haus saß und vergeblich auf ihn wartete... Melissa wäre nicht Melissa, wenn sie es nicht merken würde, ohne Nachzufragen was denn los sein würde ect. Also versuchte ich gar nicht, es ab zu streiten oder ähnliches. 'Wieso? Wieso sollte er denn nicht? Was war denn danach? Als ihr fertig wart mit Hausaufgaben...? Und jetzt streite nichts ab, ich merke, dass da was gewesen sein muss. Also los.'
'Naja.' begann ich. 'Wir wollten noch was machen, also wir wollten zu einem kleinen Bach. Ich sagte, dass ich mich dann noch kurz umziehen würde. Er meinte er würde nach Sachen schauen, die wir mit holen könnten und er mich dann an unsrem Haus abholen würde...' Melissa wusste direkt, was dann war. 'Und er kam nicht? Hat er denn abgesagt oder so?' Ich spürte, wie mir wieder Tränen in die Augen schossen, doch diesmal unterdrückte ich sie. 'Nein, hat er nicht. Keine SMS, kein Anruf... Ich weiß nicht, wie lange ich gewartet habe, aber lange genug.' Ich stand auf und ging zum Fenster. 'Ouh, Süße. Das ist doof. Aber das muss ja nicht heißen, dass er dich nicht mag! Vielleicht hatte er ja was wichtiges zu tun...' Ja das dachte ich auch. Bis jetzt..., doch jetzt... wusste ich, dass es nicht so war...

1 Kommentar:

  1. hoffentlich kommt bald der nächste teil :)
    super geschrieben <3

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